"Musiker sind Motoren"

TRIER. (mew) Seit Jahren tun sie es, nun erhalten sie eine Anerkennung für ihr ehrenamtliches Schaffen. Sechs Trierer Bürger wurden mit dem Kulturbecher ausgezeichnet. Klaus Risch erhielt sogar die Trierer Kulturplakette.

"Es ist ein merkwürdiges Gefühl, zumal ich gar nicht wusste, welchen Stellenwert dieser Preis hat", spricht Klaus Risch über seine anstehende Auszeichnung. Erst als er das Programmheft aufschlägt und seinen Namen dort in gefetteter Schrift liest, wird ihm klar, dass die Auszeichnung mit der Kulturplakette etwas ganz Besonderes sein muss. Dabei ist dies nicht die erste Ehrung, die ihm zuteil wird: 1991 erhielt der studierte Musikpädagoge das Bundesverdienstkreuz am Bande. Risch ist ein musikalisches Urgestein. Während seines Studiums gründet er das Jugendkammerorchester "concerto", war Mitglied des "Mainzer Bläser-Quintetts". Es folgen zahlreiche Ensembles, deren Mitbegründer er ist. Anlässlich der Trierer 2000-Jahrfeier führt er die daraufhin viel beachtete Oper "Die Kluge" auf. Bis vor drei Jahren leitet er ein Spezialensemble, dessen Abkürzung eher medizinische Assoziationen hervorruft: AGNEM - die Arbeitsgemeinschaft für neue Musik. Einen privaten Bezug zu seinem Laudator Ulrich Holkenbrink hat er als Lehrer (Deutsch und Musik) und Fachleiter geknüpft: Er kümmert sich um Holkenbrink, als dieser noch als Referendar durch Schulgänge wandelt. Die Auszeichnung erfüllt Klaus Risch mit Stolz: "Es ist ein schönes Gefühl zu merken, dass die Öffentlichkeit dein Engagement honoriert." Sechs weiteren aktiven Musikern wird an diesem Abend Anerkennung zu teil: Andrée-Marita Becker-Paulus erhält den Trierer Kulturbecher für ihre Tätigkeit als Laienschauspielerin im Theaterverein Trier-Feyen, als Aktive bei "Trier spielt" und als Mitglied der Kulturscheune Körperich auf der Landesgartenschau 2004. Dienst und Musik lassen sich durchaus verbinden, wie Manfred Dostert zeigt. Seit 25 Jahren singt er als erster Bass im Polizeichor Trier, in dem er auch verwaltungstechnische Aufgaben wie Geschäftsführung oder Öffentlichkeitsarbeit übernahm. Peter Faber nimmt den Preis mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Seit 1962 als aktiver Sänger im MGV Trier-Feyen muss er nun die seit August beschlossene Auflösung des Vereins verarbeiten. Werner Götz macht nicht nur während der Preisübergabe mit seiner markanten Stimme auf sich aufmerksam. Seit rund 30 Jahren ist er Sänger und Vorstandsmitglied im MGV Euren, in dem er als Notenwart und Schriftführer begann. Als Mitglied des Eurener Kulturrings ist der bereits mehrfach ausgezeichnete Musiker auch für die Realisierung der Stadtteil-Kirmes mitverantwortlich. Franz Laros orientiert sich städtischer. Als Sänger und Vorstandsmitglied des Stadtwerke-Chors und Mitglied des MGV St. Medard. Dietmar Schwan teilt eine gewisse Ähnlichkeit mit einem ehemaligern Finanzminister. Passenderweise war er unter anderem Kassenwart seiner Gesangsgruppe "Wapedis" des KG Trier-Süd. Für seine vielfachen karnevalistischen Aktivitäten wurde er bereits mehrfach geehrt. Alle sechs erhalten laut Holkenbrink den Preis der Kulturstadt Trier, weil sie "in ihrer Tätigkeit als aktive Musiker wie Motoren fungieren, die ihr Ensemble erst laufen lassen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort