Mutige Stadträte

So richtig mutig war der Trierer Stadtrat da noch mal bei der allerletzten Sitzung dieser Legislaturperiode. Es ist sicher keine bequeme Entscheidung, Kompetenzen zu delegieren, aber in diesem Fall eine vernünftige.

Trier ist nicht Castrop-Rauxel. Das Stadtbild ist das wichtigste Kapital einer Tourismus- und Kulturstadt, die Menschen aus aller Welt durch ihre Attraktivität anlockt. Diese Attraktivität verdient einen besonderen Schutz, und der mit renommierten, unabhängigen Experten besetzte Beirat wird für diesen Schutz sorgen. Zumindest, wenn die Verantwortlichen in Verwaltung und Kommunalpolitik konsequent hinter dieser Einrichtung stehen - auch wenn es mal kracht. Dass der Rat in der Geschäftsordnung ausdrücklich vermerkt hat, die städtebauliche und architektonische Prüfung von Bauprojekten müsse auch ökonomische Belange berücksichtigen, sollte dafür sorgen, dass die Fachleute auf dem Boden bleiben und nicht in gestalterische Traumwelten abheben. Einen Kompromiss zwischen Bauherren-Interessen und öffentlichen Belangen zu finden, wird die Aufgabe im Alltagsgeschäft des Beirats sein. Da gibt es Nachholbedarf. d.lintz@volksfreund.de

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