Mutterhaus geht in Ehrang neue Wege: Partnerschaftsprojekt schafft 150 Arbeitsplätze

Trier-Ehrang · Neben dem Ehranger Krankenhaus soll ein Pflege- und Wohnheim gebaut werden. Der Investor verspricht eine Seniorenresidenz mit bis zu 150 neuen Arbeitsplätzen. Für die Klinik ist es eine strategische Partnerschaft mit Blick auf die Zukunft.

 Wo heute der gelb gestreifte Gebäudeblock steht, soll ab dem kommenden Frühjahr die Seniorenresidenz St. Peter entstehen. TV-Foto: Portaflug Föhren

Wo heute der gelb gestreifte Gebäudeblock steht, soll ab dem kommenden Frühjahr die Seniorenresidenz St. Peter entstehen. TV-Foto: Portaflug Föhren

Foto: (h_st )

Gerüchte bedeuten oft nichts Gutes. In Ehrang sind sie ein Zeugnis für die Sorge um das Marienkrankenhaus, das seit Jahresbeginn den Namen Mutterhaus Ehrang trägt. Geschäftsführer Jörg Mehr gibt im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund Entwarnung: "95 Prozent von dem, was hier angeboten wird, bleibt. Wir brauchen hier auch weiterhin die Geburtshilfe."Alle Abteilungen bleiben


Dennoch wird das Mutterhaus der Borromäerinnen - mit insgesamt 2600 Mitarbeitern an seinen drei Standorten Mitte, Nord und Ehrang - neue Wege beschreiten. Geplant ist eine strategische Partnerschaft mit der Creatio GmbH, dem größten regionalen Anbieter von stationären Pflegeeinrichtungen. 15 Millionen Euro will die in einen siebenstöckigen Neubau in Ehrang investieren, der als Seniorenresidenz St. Peter ab Ende 2018 beste Bedingungen für 150 Menschen bieten soll, die auf Pflege oder Unterstützung angewiesen sind.
In der Investitionssumme enthalten ist der Preis für das 5000 Quadratmeter große Gelände im Südwesten des Krankenhauses. Dort steht derzeit das Haus Josef, in dessen Erdgeschoss sich die Kantine der Klinik befindet. Patientenräume gibt es in dem ehemaligen Schwesternwohnheim nicht. Es wird abgerissen und durch einen L-förmigen Neubau (siehe Grafik) ersetzt, dem ein großer Gartenbereich angegliedert wird.
Creatio-Geschäftsführer Torsten Manikowski ist von dem Vorhaben überzeugt: "Es gibt auch in der Region noch immer große Versorgungslücken in der Pflege. Dank der Synergien mit dem Krankenhaus können wir auf Dauer die Kosten auch für die Bewohner so niedrig wie möglich halten." Als gebürtiger Ehranger wisse er um die Bedeutung des Projekts. "Das Krankenhaus war für die Menschen hier immer ein Heiligtum. Ich freue mich deshalb, etwas Neues, Schönes und Erfolgreiches zu etablieren."
Neben 130 vollstationären Pflegeplätzen, die zum Teil auch für die Kurzzeitpflege genutzt werden, soll es in der Seniorenresidenz St. Peter auch Wohngruppen für Menschen mit Alterserkrankungen geben. In den Obergeschossen sind zudem etwa 20 Einheiten für betreutes Wohnen geplant.
Das Genehmigungsverfahren ist zwar noch nicht abgeschlossen. Oberbürgermeister Wolfram Leibe hat bei ersten Gesprächen aber bereits sein Wohlwollen signalisiert: "Der Stadtvorstand unterstützt alle Entwicklungen, den Gesundheitsstandort Ehrang zu stärken", macht er deutlich. "Damit können auch Arbeitsplätze und die Gesundheitsversorgung gesichert werden."
Sofern alles nach Plan läuft, werden Mitte Februar Gelände und Altbau an die Firma Creatio übergeben, die dann auch für den Abriss zuständig ist. Mutterhaus-Geschäftsführer Mehr glaubt an den Erfolg des Projekts: "Das wird sehr effizient sein, auch zum Wohle der Patienten. Weite Wege wird es hier nicht geben."Meinung

Sicherheit für das Krankenhaus
Es ist eine gute Nachricht. Die Partnerschaft zwischen dem Krankenhaus und der Creatio-Gruppe schafft zusätzliche Arbeitsplätze und ein erweitertes Pflege- und Wohnangebot für Senioren. Zudem und vor allem ist die neue Seniorenresidenz St. Peter eine Bestandsgarantie für das Krankenhaus und seine Abteilungen. Denn diese werden auch für alterskranke Bewohner in der neuen Einrichtung benötigt. Zudem können durch die Zusammenarbeit - zum Beispiel beim Einkauf und Catering - Kosten reduziert werden, die den Betrieb einer kleinen Klinik so schwierig machen. Es ist eine wirklich gute Nachricht: Nicht nur die Arbeitsplätze der Klinik bleiben erhalten. Gewährleistet ist auf Jahre hinaus auch die wohnortnahe medizinische Versorgung für die Menschen in der Fidei, im Ehranger und Schweicher Land - inklusive der Geburtshilfe. r.neubert@volksfreund.deExtra

350 Mitarbeiter und 50 Auszubildende beschäftigt die Management- und Beratungsgesellschaft Creatio ( www.creatio-online.de ) derzeit. Die GmbH mit Sitz in Pölich (Kreis Trier-Saarburg) betreibt die drei Seniorenresidenzen St. Andreas (Pölich), St. Martin (Schweich) und St. Paul (Wittlich) mit insgesamt mehr als 360 Pflegeplätzen. Zu der Gruppe (Jahresumsatz 15 Millionen Euro) gehören zudem die Tochterunternehmen PFM (Planung und Facility-Management GmbH), Lingas (Catering) und Glima GmbH (Gebäudemanagement). Der größte regionale Anbieter von stationären Pflegeeinrichtungen arbeitet auch als Dienstleister für andere Unternehmen. Die Seniorenresidenz St. Peter Ehrang entsteht auf einem 5000 Quadratmeter großen Areal. Der bislang als Funktionsgebäude (Kantine, etc.) genutzte Altbau im Südwesten der Klinik wird dafür abgerissen. Bis zu 150 neue Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Es werden etwa 150 Plätze für die stationäre Pflege, Kurzzeitpflege und betreutes Seniorenwohnen geschaffen. r.n.

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