Trier-Ehrang. Die "Bahnhöfer" aus Ehrang (nicht "das Dorf") dürften den größten Maibaum weit und breit aufzuweisen haben, "aufgestellt" in der Hexennacht auf dem Vorplatz von Mitgliedern der Karnevalgesellschaft "KG Moselland". Das Ganze ging binnen weniger Minuten über die Bühne: KG-Vorsitzender Stephan Nolles und Sitzungspräsident Heinz Roland brauchten keine schweren Maschinen, sondern nur das Schild "My Baum" an der Rinde der 30 Meter hohen Platane anzubringen und der Maibaum Marke "Ehranger Bahnhöfer" war perfekt. Eine stattliche Anzahl von Besuchern hatte sich zu der Mai-Nacht-Feier eingefunden. Nach Einbruch der Dunkelheit ein weiterer Höhepunkt der Fete: Die KG führte ein nicht ganz ernst zu nehmendes Schauspiel auf, an dessen Ende drei Hexen (frauhohe Puppen) mit dem Kopf nach unten an der Platane baumelten. Ebenfalls ein schweres Schicksal ereilte die "Bahnhöfer" Bürgerinnen "Patrizia vom langen Behr", "Dunja, alles Müller oder was", "Heike vom Föhrenbach", "Anneliese Putzfimmel" und "Margitta Vieznoas": Sie mussten so lange um das Maifeuer tanzen, bis ihnen die Schuhsohlen brannten und sie versprachen, zukünftig "rechtschaffende, ehrliche Weibsleut" zu sein. "The Voices" (Ed Bohr, Al Meyer) interpretierten Lieder von den Beatles, den Rolling Stones, Eric Clapton und vielen anderen Musikgrößen. Auch Ed Bohr und Al Meyer reihten sich in die Schar der Spaßvögel ein: Sie hätten gehört, dass viele Besucher nur wegen ihnen gekommen seien. "Es gibt auch viele, die wegen uns schon gegangen sind", so die beiden. An diesem Abend war es anders - die Leute blieben.