Ein halbes Dutzend alt eingesessener Trierer Fachgeschäfte hat Ende vergangenen Jahres aufgegeben (der TV berichtete). Einerseits ein Verlust für die Einkaufsstadt Trier, doch wie so oft im Leben steckt in jedem Abschied auch ein neuer Anfang. An der Ecke Fleischstraße/Kornmarkt geht es dem Neuanfang mit Riesenschritten entgegen. Wo derzeit auf Hochtouren Umbauarbeiten laufen, soll in acht Wochen modische Kleidung über den Tresen gehen."Bestseller"-Eröffnung an Gründonnerstag

"An Gründonnerstag will das dänische Textilhaus ,Bestseller' eröffnen", bestätigt Wilfried Biewer, Geschäftsführer der Triwo-AG, auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds. Am Wandel vom Möbel- zum Textilhaus war Biewer entscheidend beteiligt. Christel Zimmermann, Senior-Chefin des Familienunternehmens, hatte den Trierer Projektentwickler mit der Mieter-Suche beauftragt. Da "Bestseller" bereits seit Jahren geeignete Flächen in Trier suchte und ebenfalls schon mit der Triwo im Gespräch war, sei man sich schnell einig geworden. Der Beginn der neuen Ära fällt mit einem Jubiläum zusammen: "Bestseller" eröffnet genau 50 Jahre nach der Fertigstellung des vom Trierer Architektur-Professor Gerd Lony geplanten Zimmermann-Gebäudes. Der dänische Textiler, der weltweit 4500 Geschäfte betreibt, belegt rund 800 Quadratmeter auf drei Etagen (einschließlich Keller) mit seinen Marken wie Vero Moda, Jack & Jones und Only. Auf weiteren 750 Quadratmetern entstehen eine Zahnarztpraxis sowie Büroflächen. Der Umbau und die Ausstattung der "Bestseller"-Etagen mit Rolltreppen kosten insgesamt gut 1,5 Millionen Euro. Der Gebäudeumbau erfolgt nach den Plänen des Architekturbüros Ulrich Pasucha, das bereits an früheren Um- und Ausbauten beteiligt war. Neuanfänge auch in der direkten Nachbarschaft. Die Räume des Juweliergeschäfts Görg (Fleischstraße 18), das ebenfalls Ende 2006 aufgegeben hat, sind derzeit ebenfalls Baustelle. Dort wird, voraussichtlich im Frühsommer, eine Bank-Filiale ("Easycredit") einziehen. Auf der anderen Seite des Zimmermann-Hauses (Kornmarkt 5; im Besitz der IHK) bleibt es beim Verkauf von Textilien, allerdings mit veränderter Zielgruppe. Aus der ehemaligen Herrenboutique Matiz (bis Dezember 2006) wird ein Marc-Cain-Store, der Damen-Oberbekleidung der gehobenen Art anbietet. "Wir wollen spätestens Mitte März eröffnen", kündigt die ehemalige und künftige Betreiberin Cornelia Wey an. Voraussichtlich ein halbes Jahr später wird neues Leben in das ehemalige Korb- und Rattanmöbel-Geschäft Regnery (Nagelstraße 35) einkehren. Die neue Besitzer, das Luxemburger Unternehmer-Ehepaar Marc Hentges und Mariette Wickler, wollen dort und im Nachbarhaus auf 500 Quadratmetern ihr bereits im Großherzogtum erfolgreich erprobtes "Da, wo sich Sport und Mode begegnen"-Konzept umsetzen und einen Marken-Mix von Adidas und Nike bis Cecile und Esprit anbieten. Hentges: "Wir bauen erst einmal um und wollen im Oktober eröffnen." Die Gesamt-Investitionssumme für das Projekt beziffert der 42-Jährige auf rund zwei Millionen Euro. Alfred Thielen, Chef des Regional-Einzelhandelsverbandes, spricht von "guten Nachfolge-Lösungen. Da kommen Geschäfte, auf die wir uns freuen können".