Nach Jahren zurück in die Spur

Gute Ding will offenbar viel Weile haben. Nächste Woche soll nach dreijähriger Sperrung die Metzelstraße für den Verkehr freigegeben werden — nur als Einbahnstraße. Nach abgeschlossenem Ausbau der Olewiger Straße wird es voraussichtlich noch fünf Monate dauern, bis wieder Stadtbusse durch den Ortskern fahren.

Trier. In diesem Punkt bleibt sich die Stadtverwaltung treu: 2006 sperrte sie unangekündigt die Metzelstraße; nun werden Vorbereitungen getroffen, die alte Verkehrsführung, die wegen des Baus der Trier-Galerie aufgehoben wurde, wieder herzustellen. Offizielle Informationen? Fehlanzeige. Bisher sei nichts spruchreif, aber noch einiges zwischen Baudezernat und Straßenverkehrsamt zu klären. Nächste Woche werde es eine Pressemitteilung geben, verlautet es auf TV-Anfrage aus dem Rathaus.

Das wirkt genauso konzeptlos wie die aktuelle Verkehrs-Realität in der Metzelstraße. Dort hat die Stadt kürzlich Schilder aufgestellt, die sie als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Stresemannstraße/Viehmarkt ausweisen, und außerdem eine Radspur markiert. Es herrscht aber weiter die sattsam bekannte Verkehrs-Anarchie: Gefahren wird in beide Richtungen; vielfach blockieren Falschparker die neue Radspur. Was im Rathaus aber offenbar locker gesehen wird: "Wir haben die Straße ja noch nicht offiziell freigegeben."

Wenn es dann soweit ist, sollen Stadtbusse nach drei Jahren wieder auf ihrer angestammten Route durch die Metzelstraße fahren. Die erste Voraussetzung dafür ist geschaffen: Die Stadt hat die quer über den Platz verlaufende Busspur frisch asphaltiert, aber ebenfalls noch nicht freigegeben. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", sagt Stadtwerke-Verkehrschef Frank Birkhäuer. In zwei Wochen könnte die Zuckerbergstraße als Ausweich-Route für Busse in Richtung Viehmarkt ausgedient haben. Zunächst aber wolle die Stadt die Ampelanlage an der Einmündung Alte Synagoge/Metzelstraße reaktivieren und auf die Ampeln an der Kreuzung Stresemann-/Metzel-/Brückenstraße abstimmen.

Der noch 2008 vom Baudezernat angekündigte Zwei-Richtungs-Busverkehr durch die Metzelstraße (auch in Fahrtrichtung Treviris/Porta Nigra) scheint derweil in weite Ferne gerückt. Dazu müsste der Nikolaus-Koch-Platz entsprechend ausgebaut werden, was nach inoffiziellen TV-Informationen mangels Geld auf die lange Bank geschoben wurde.

Auch in Olewig bringt das Ende einer Langzeit-Baustelle — der nach achteinhalb Jahren frisch abgeschlossene Ausbau der Ortsdurchfahrt — Stadtbusse wieder in die Spur. Das jedoch wohl erst mit Einführung des neuen Fahrplans (voraussichtlich 7. Januar). "Weil in diesem Fall die Rückverlegung Auswirkungen auf Fahrzeiten und Dienstpläne hat. Die müssen wir anpassen", erläutert Birkhäuer.

Durch Olewigs Ortskern fahren ab 2010 ausschließlich Busse der Linien 6, 16 und 87 in Richtung Innenstadt. In der Gegenrichtung geht es weiterhin über die Riesling-Weinstraße. Dort wird derzeit die Haltestelle "Auf der Ayl" in Fahrtrichtung Trimmelter Hof/Uni (gegenüber Einmündung Retzgrubenweg) 30 Meter vom bisherigen Standort entfernt neu angelegt. Sie befindet sich künftig hinter Fußgängerüberweg und provisorischer Ampel. Laut Birkhäuer bringt das die Entschärfung einer "höllisch gefährlichen Situation": Haltende Busse verdecken die Ampel und verleiten manche Autofahrer zu riskanten Überholmanövern. Die neue Haltstelle soll am 19. August in Betrieb gehen.

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