Nach dem Sonnenuntergang in den Lesesaal

Lesen und lernen bis Mitternacht - für die Studenten der Universität Trier wird das auch weiterhin möglich bleiben. Der Senat der Uni hat die Verlängerung der Bibliotheks-Öffnungszeiten genehmigt - damit bleiben die Lesesäle zunächst bis zum Ende des kommenden Wintersemesters bis Mitternacht geöffnet.

 Arbeiten bis weit nach Sonnenuntergang – das ist für die Studenten der Universität Trier bis zum Ende des kommenden Wintersemesters möglich. Der Senat der Universität hat den verlängerten Öffnungszeiten auch weiterhin grünes Licht gegeben. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Arbeiten bis weit nach Sonnenuntergang – das ist für die Studenten der Universität Trier bis zum Ende des kommenden Wintersemesters möglich. Der Senat der Universität hat den verlängerten Öffnungszeiten auch weiterhin grünes Licht gegeben. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. Als "Experiment mit offenem Ausgang" wurde die Verlängerung der Bibliotheks-Öffnungszeiten auf dem Campus I zu Beginn des Jahres allenthalben bezeichnet. Am 14. Januar schlossen sich die Tore der fünf Lesesäle erstmals erst um Mitternacht statt wie bisher schon um 21 Uhr. In einer dreimonatigen Testphase wurden die nächtlichen Bibliotheksbenutzer mittels Lichtschranken gezählt, Ende April gaben Senat und Bibliothekskommission der Universität dann grünes Licht für eine Verlängerung des Angebots. "In den drei zusätzlichen Stunden haben wir pro Abend durchschnittlich 138 Benutzer registriert", sagt Bibliotheksdirektorin Hildegard Müller. Angesichts der Tatsache, dass rund 4000 Studenten die Uni-Bibliothek täglich nutzen, mag die Benutzerzahl in den späten Abendstunden zwar nicht allzu hoch erscheinen, wurde aber auch von Seiten der Verwaltung als ausreichend bewertet: "Die Ergebnisse der Auswertung haben mich zwar nicht umgehauen, aber auch nicht enttäuscht", sagt Universitäts-Vizepräsident Michael Jäckel. "Vor allem im Hinblick auf die Umstellung der Studiengänge auf das neue Bachelor- und Master-System erwarten wir, dass immer mehr Studenten die Bibliothek vor allem abends, nach den Lehrveranstaltungen, frequentieren."In den folgenden Monaten soll die Erfassung der Benutzerzahlen am Eingang der Bibliothekszentrale fortgeführt und im Februar 2009 erneut ausgewertet werden. "Im Sommer werden die Zahlen erwartungsgemäß etwas zurückgehen, da viele Studierende in der vorlesungsfreien Zeit zu Hause oder im Urlaub sind, aber allgemein rechnen wir damit, dass der Trend sich auch in der Zukunft fortsetzt", sagt Hans-Ulrich Seifert, stellvertretender Bibliotheksdirektor. Dann muss sich das neue Angebot - das die Universität pro Jahr zwischen 60 000 und 70 000 Euro kostet - bewähren und gegen Alternativvorschläge zur Verteilung des Bibliotheksetats durchsetzen. Vor allem von Seiten des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) war bereits im Vorfeld auch Kritik geäußert worden. "Alternativ wäre auch über eine verlängerte Öffnung am Wochenende oder über die Erweiterung des Buchbestands, insbesondere der Zeitschriftenabonnements, nachzudenken", sagte Asta-Sprecher Florian Krause bereits im Vorfeld der Senatsentscheidung. Die Frage "Mehr Bücher oder längere Öffnungszeit?" habe sich bei der Senatssitzung Ende April aber gar nicht gestellt, erinnert sich Jäckel. "Es gab Konsens darüber, sich dem bundesweiten Trend zu längeren Öffnungszeiten anzuschließen."

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