Nachhaltigkeit auf unterhaltsame Art

Der politische Dokumentarfilm erlebt derzeit eine Renaissance in den Kinos. Doch in Trier ist er längst fester Bestandteil im Kinoprogramm. Im März 2003 startete mit dem Dokumentarfilm-Klassiker "Koyaanisqatsi" eine Filmreihe, die der Verein Lokale Agenda 21 gemeinsam mit dem Broadway Kino ins Leben gerufen hat.

Trier. (mehi) "Das Konzept des Agenda-Kinos ist einmalig in Deutschland", sagt Zeljko Brkic von der Lokalen Agenda, Initiator des Projektes. Gezeigt werden an jedem dritten Mittwoch im Monat Filme, die die Entwicklung der modernen Gesellschaft kritisch betrachten. Das Besondere: Zu jedem Film werden Experten eingeladen, mit denen die Zuschauer über das Gesehene diskutieren können. "Wir beleuchten die Globalisierung von allen Seiten", beschreibt Brkic die Ziele des Agenda-Kinos. "Der Bürger weiß nicht viel über die Zusammenhänge. Wir versuchen aufzuklären ohne erhobenen Zeigefinger." Betroffenheit erzeugen

Dafür seien Filme besonders geeignet, denn anders als bei einem Vortrag werde persönliche Betroffenheit erzeugt. Das kommt an, einige Kinobesucher sind Mitglieder des Vereins geworden. Dirk Ziesenhenne, Betreiber des Broadway Kinos, hat sich von Brkics Feuereifer überzeugen lassen. "Für uns besteht der Reiz darin, dem Publikum kritische Inhalte zu präsentieren." Dafür wurde das Lichtspielhaus 2005 mit dem Agenda Anerkennungspreis ausgezeichnet.Anfangs war es schwierig, genügend Material zu finden, doch mit der Globalisierungs-Problematik nahm die Zahl der politischen Dokumentarfilme zu. Auch die Besucherzahlen haben sich zufriedenstellend entwickelt. Das Agenda-Kino im Broadway lockt ebenso viele Zuschauer wie in Mannheim, wo das Trierer Konzept übernommen wurde. Höhepunkte der sechsten Staffel

Zu den Highlights der aktuellen sechsten Staffel zählt laut Brkic der Film "Workingman's Death" am 17. Oktober über die Bedeutung körperlicher Arbeit in heutiger Zeit. Die Industrialisierung der modernen Nahrungsmittelproduktion beleuchtet am 21. November der österreichische Dokumentarfilm "Unser täglich Brot". Am 12. Dezember zeigt "Sein und Haben" die vergessene Idylle einer französischen Kleinstschule. 2008 wird die Reihe fortgeführt mit "Dschungelburger" und "Rauchopfer" am 16. Januar, "Bamako" am 20. Februar, "Der große Ausverkauf" am 19. März, "China Blue" am 16. April, "King Cotton" am 21. Mai und "Still Life" am 18. Juni.

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