Nachwuchs für die Zukunft

TRIER. (len) Prominenter Besuch beim Kreisbezirkstag: Carl-Ludwig Wagner, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, stellte den Mitgliedern der Jungen Union (JU) Konzepte der CDU zur Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik vor. Außerdem wählten die Versammelten einen neuen Kreisvorstand.

Arbeitslosigkeit ist eines der zentralen Probleme der heutigen Zeit - da sind sich die Vertreter aller Fraktionen einig. Unterschiedliche Meinungen haben sie jedoch darüber, wie sie sich bekämpfen lässt. "Nach meiner Einschätzung war die Hartz-Kommission nicht dafür geschaffen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen", sagte Carl-Ludwig Wagner in seinem Vortrag beim Kreisbezirkstag der Jungen Union. "Sie sollte der Regierung Schröder vor der Bundestagswahl Luft verschaffen." Als Hauptverantwortliche für die derzeitige Situation sieht Wagner die Gewerkschaften und ihre Forderungen. Zu hohe Löhne und zu hohe Lohnnebenkosten hätten die Wirtschaft in die Kriese geführt. In der Gestaltung der Löhne fehle es an Flexibilität. "Den Arbeitgebern kann man vorwerfen, dass sich nicht gewehrt haben", sagte der CDU-Politiker. Auch schlechtes Management sei für viele Probleme verantwortlich. Wagner: "Die industriellen und finanzpolitischen Führungsschichten sind nicht immer so brillant, wie sie auftreten." Der Ex-Ministerpräsident wandte sich gegen einseitige Kürzungen bei den Mitarbeitern: "Es darf nicht sein, dass die Arbeitnehmer Verzicht üben und das Management nicht." Auch Fehler der CDU räumte der Politiker ein. "Ja, wir haben lange Zeit nicht genug getan", sagt er. In der letzten Legislaturperiode vor dem Regierungswechsel habe die Partei aber Reformen eingeleitet. Eines der Hauptprobleme sieht der ehemalige Ministerpräsident darin, dass der Kreis derjenigen, die die Sozialversicherungs-Systeme tragen, immer kleiner werde. "Es kann so nicht weitergehen", sagte er. Die Jobs in den Hochtechnologie-Branchen reichen nicht aus. Wagner: "Wir brauchen die Arbeitsplätze auf breiter Front." Entspannung für den Arbeitsmarkt kann langfristig ein Ansteigen der Geburtenrate bringen. Um dies zu erreichen, muss sich die Stellung der Gesellschaft zum Kind ändern, sagte Wagner. Trotz aller Probleme machte er dem Nachwuchs Mut: "Wir haben schon schwerere Aufgaben bewältigt." In der Jungen Union sammelte Wagner selbst politische Erfahrungen, ebenso wie die Bundestagsabgeordneten Peter Rauen und Bernhard Kaster, die sich an die JU-Mitglieder mit Grußworten wandten.Junge Union Trier kann kämpfen

Über seine Arbeit legte der Bezirksvorstand Rechenschaft ab. Vorsitzender Frank Mörsch ließ die Arbeit der vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Zu den bedeutenden Aktivitäten haben das Petrisberger Sommer Open Air, die Landestage, ein Bezirkstag zum Thema regenerative Energien und das Engagement im Wahlkampf gehört. "Die Junge Union aus dem Bezirk Trier hat gezeigt, dass sie kämpfen kann", sagte Mörsch. Fördern will der er die Bereitschaft junger Menschen, für politische Ämter zu kandidieren. Bei dem Bezirkstag wählten die JU- Mitglieder einen neuen Vorstand: Als Vorsitzender wurde Frank Mörsch bestätigt, Ansgar Billen und Jens Rosenbaum sind seine Stellvertreter. Zum Schatzmeister wählten die Versammelten Alexander Kinn. Außerdem gehören dem Vorstand 15 Beisitzer an: Markus Engel, Florian Plum, Anika Burggraff, Stefan Baldy, Paul Eisenberg, Alexandra Wagner, Martin Feichtner, Roman Thenot, Kristof Beck, Andreas Hackenthal, Christiane Seramour, Peter Hoor, Alexander Neuhaus, Tobias Marx und Mario Mohnen.

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