Närrische Schattenseiten

TRIER. (f.k.) Mit Bangen hatten Anwohner und Geschäftsleute in der City wieder dem "Fetten Donnerstag" entgegengesehen - ihre Befürchtungen sollten sich bestätigen.

 Kein Spaß: Kehrmaschineneinsatz auf dem Stockplatz.Foto: Friedhelm Knopp

Kein Spaß: Kehrmaschineneinsatz auf dem Stockplatz.Foto: Friedhelm Knopp

Schon im vergangenen Jahr war der Stockplatz kurz nach Unterrichtsschluss der Berufsbildenden Schulen (BBS) von Jugendlichen frequentiert worden. Große Mengen Alkohols wurden damals konsumiert - leere Flaschen und Dosen verwandelten den Platz in eine Müllhalde. Aus diesen Erfahrungen ergab sich im Vorfeld des "Fetten Donnerstages" 2003 eine heftige Diskussion. Roman Schmitz vom städtischen Ordnungsamt und Stadtjugendpfleger Wolfgang Gleim hatten vorgeschlagen, den BBS-Unterricht an diesem Tag "präventiv" ausfallen zu lassen. Dies wiederum betrachteten ADD und Schulleitung als versuchten Eingriff in ihre Angelegenheiten. Es blieb beim BBS-Unterricht an Weiberfastnacht - doch der sollte sich nicht als das Problem entpuppen: Zwar versammelten sich am frühen Nachmittag auch BBS-Schüler in der Innenstadt - doch sie blieben natürlich nicht allein. Der Vollzugsdienst des Ordnungsamtes , der mit seinen beiden Schichten angerückt war und von einigen Polizeibeamten unterstützt wurde, hatte die Situation zunächst noch unter Kontrolle. Er konnte aber nicht verhindern, das sich Hunderte Jugendliche vor dem längst überfüllten Palais am Stockplatz versammelten und dort ihre mitgebrachten Getränke tranken. "Wir versinken im Scherben-Meer - ich habe geschlossen", meldete gegen 16 Uhr Weinhaus-Hotelier Hans-Peter Haag. "So schlimm war es noch in keinem Jahr. Wir haben seit Stunden keinen Gast mehr gesehen", hieß es aus der benachbarten Pizzeria "Portofino". Kurz nach 17 Uhr versuchten Stadtreinigung und Ordnungsamt, mit einer Kehrmaschine den Stockplatz wenigstens einmal "zwischenzureinigen". Ein Beamter zum TV : "Anschließend geht es auf den Domfreihof, da sieht es genau so aus. Die überfüllten Jugendtreffs sind das Problem."

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