Nahe Geschäfte, weniger Verkehr, mehr Bänke

Trier-Kürenz · Geschäfte, die zu Fuß zu erreichen sind, saubere Straßen und Plätze, weniger Verkehr und mehr Ruhebänke: Das sind laut einer Umfrage die Wünsche von Kürenzer Senioren. Zur Vorstellung der Ergebnisse der Befragung "Leben und Wohnen in Kürenz" kamen - wohl wegen der Hitze - nur rund 20 Interessierte.

Nahe Geschäfte, weniger Verkehr, mehr Bänke
Foto: (h_st )

Trier-Kürenz. "Furchtbar heiß" ist es an diesem Mittwochnachmittag. Das sei wohl der Hauptgrund, dass nicht mehr Kürenzer in den Treffpunkt am Weidengraben in Neu-Kürenz gekommen seien, vermuteten Peter Kappenstein vom Büro für Sozialplanung und Franz Bonfig von der Stadtverwaltung. Sie präsentierten gemeinsam mit Bürgermeisterin Angelika Birk (Bündnis 90/Die Grünen) die Ergebnisse der Befragung "Leben und Wohnen in Kürenz".
1623 Fragebögen waren in die Haushalte verschickt worden. Die Resonanz sei mit 689 Rückläufen (42,45 Prozent, zwölf Antworten konnten nicht zugeordnet werden) überwältigend gewesen, freuten sich die Referenten. Angesprochen waren vornehmlich Senioren aus dem Stadtteil Kürenz im Alter von 60 plus.
Angelika Birk erläuterte die Beweggründe für die Befragung: "Wir wollen wissen, was wir in den nächsten Jahren tun sollen, damit die Zukunft von Kürenz und seiner Bewohner gesichert bleibt und nicht in ein paar Jahren ganze Straßenzüge leer stehen." Zwar wisse sie, dass sich notwendige Weichenstellungen "nicht auf Knopfdruck" von jetzt auf gleich bewerkstelligen ließen, aber mit gemeinsamen Überlegungen und Anstrengungen von Bürgern und Verwaltung ließe sich die Lebensqualität im Stadtteil sicherlich verbessern. Man wolle wissen, wo der Schuh drückt. Vielleicht würden sich in der Folge Arbeitskreise bilden, die dem gemeinsamen Ziel dienen könnten, so der Wunsch von Angelika Birk.
Völlig unterschiedliche Stadtteile


Eine Kürenzer Besonderheit seien wohl die drei völlig unterschiedlichen Stadtteile mit Alt-Kürenz im Tal sowie Neu-Kürenz und dem jüngsten Mitglied Petrisberg auf der Höhe. "Sehr zufrieden" und "eher zufrieden" mit ihrer Wohnsituation gaben 287 der Befragten in Alt-Kürenz an. Am Weidengraben (Neu-Kürenz) waren es 208. Abgeschlagen der Petrisberg mit 91 zufriedenen Befragten.
Abgefragt wurde ferner, wie barrierefreies Wohnen aussieht, wie es die Bewohner mit den Kontakten halten oder wie sie die Einkaufsmöglichkeiten bewerten. Weitere Schwerpunkte bildeten der Öffentliche Personennahverkehr, das unmittelbare Wohnumfeld, aber auch die Sauberkeit von Straßen und Grünanlagen. Von "Alles okay" bis "Verkehr bändigen!" reichte die Antwortenpalette der Bürger.
Viele sehen das starke Verkehrsaufkommen kritisch, weil neue Straßen mit der starken Verkehrszunahme nicht mithielten. Ein weiterer Wunsch der Befragten: Verkehrskontrollen intensivieren, denn, so Peter Kappenstein, "die Wurzel sämtlicher Probleme" liege im Verkehr. Ortsvorsteher Bernd Michels betonte wiederholt, dass Kürenz an einer Umgehungslösung nicht vorbeikomme bei täglich bis zu 30 000 Fahrzeugen, die durch den Stadtteil rollten.
Hundehaufen auf Wegen


Ein zweiter Problembereich kristallisierte sich mit den vorhandenen oder nicht vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten heraus. Ältere Menschen vermissen oft fußläufig erreichbare Geschäfte.
Dritte Problemzone bildete der Bereich "Sauberkeit". Beispiel Hundehaufen auf Wegen, Anlagen und Spielplätzen. Oft sind es nur kleine Dinge, die das Leben verbessern, wie Bänke, um mal eine kleine Rast einzulegen.
Bei für ältere Menschen angenehmeren Temperaturen wollen die Veranstalter im September oder Oktober ein weiteres Treffen organisieren.

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