Nahe an den Menschen

18 Frauen und Männer aus dem Bistum Trier haben sich auf eine Reise ins Partnerland Bolivien begeben und dort viel über Land und Leute erfahren.

Trier. (red) "Wir erleben eine Kirche, die nahe an den Menschen ist." Dieses Zwischenfazit haben die Teilnehmer der Begegnungsreise des Bistums Trier ins Partnerland Bolivien gezogen. Noch bis zum heutigen Samstag, 2. August, sind die 18 Frauen und Männer in dem lateinamerikanischen Land unterwegs. Beeindruckt zeigen sich die Teilnehmer der Reise davon, wie die Kirche auf die Menschen zugeht: "Von morgens an steht die Tür des Pfarrhauses offen für die Menschen, die mit ihren Sorgen kommen", berichtet eine Teilnehmerin von ihren Eindrücken in Potosi.

In der über 4000 Meter hoch gelegenen Bergarbeiterstadt ist die Armut bedrückend. Die Pfarrei hilft mit einem Krankheitsfonds, der auch von Deutschland aus unterstützt wird. Und während im Bistum Trier Pfarrgemeinden zusammengelegt werden, erfahren die Teilnehmer in bolivianischen Städten, dass neue Pfarreien gegründet werden müssen, weil die Kirche expandiert. Eine besondere Erfahrung ist für die Teilnehmer die starke Beteiligung von jungen Leuten in der Kirche: "Jugendliche engagieren sich in den Gruppen der Jugendpastoral, der 'Pastoral Juvenil', aber auch als Katecheten in der Erstkommunion und Firmvorbereitung.", sagt eine Teilnehmerin.

Gastgeber in den Orten, auf die die Reise-Teilnehmer zunächst in Kleingruppen aufgeteilt waren, waren Gruppen und Gemeinden, die sich in der Partnerschaft zwischen der deutschen und bolivianischen Kirche engagieren. Die herzliche Aufnahme in Gemeinden und Familien sei überwältigend gewesen, berichteten die Teilnehmer. Vor Ort erlebten die Gäste aus dem Bistum Trier, wie die bolivianischen Partner sich für eine "Kultur des Friedens" einsetzen. "Angesichts der gewachsenen gesellschaftlichen Spannungen und der Gegensätze zwischen den Volksgruppen in Bolivien wird besonders mit jungen Menschen das Gespräch über die Vielfalt und Werte der unterschiedlichen Kulturen des Landes gesucht", sagt Ludwig Kuhn. Auch angesichts des 2010 anstehenden 50. Jubiläums der Bolivienpartnerschaft zeigten die vielfältigen Begegnungen, dass Austausch auf Augenhöhe in Zeiten der Globalisierung gelingen könne. "Im gemeinsamen Glauben ist die Motivation zu gemeinsamem solidarischen Handeln lebendig und kann weiter wachsen", sagt Kuhn.

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