Nasser Start und kräftiger Endspurt

Einen Besucheransturm erlebte die Stadt Schweich gestern bei ihrem verkaufsoffenen Sonntag mit Straßenmarkt. Das zunächst sehr regnerische Wetter ließ einen Reinfall befürchten. Doch der Tag endete für die Geschäftswelt mit einer versöhnlichen Bilanz.

Schweich. Dunkle Wolken, Wind und Nieselregen über dem Moseltal: Nach Öffnung der Geschäfte gegen 13 Uhr herrscht herbstliche Tristesse. Parkplatznot im Schweicher Ortskern? Weit gefehlt. Viel leere Fläche gibt es zunächst auch zwischen den Marktständen auf den für Fahrzeuge gesperrten Straßen im Zentrum. Nur wenige schirm- oder kapuzentragende Besucher haben bisher den Weg ans Tor zur römischen Weinstraße gefunden. Trübe Aussichten?

Geschäftsfrau Elisabeth Adler aus der Richtstraße sieht das jedoch anders. Schon früh herrscht dichtes Gedränge in ihrem Geschenkideen-Laden, und die Mitarbeiterinnen werden von allen Seiten bestürmt. "Zunächst sah es schlecht aus, doch nun läuft es. Allerdings gehen vorwiegend die Weihnachtsartikel", sagt Adler. Einige Häuser weiter steht der Straßenhändler Bernd Backhausen aus Mönchengladbach. Seine Modelbahnhäuschen leuchten geheimnisvoll im Halbdunkel des Standes und locken die Passanten.

"Ich komme immer gerne hierher"



"Seit 25 Jahren ziehe ich schon über die Märkte an Rhein und Mosel. Im Sommer mit Möbelpflege und im Herbst mit Modellbahnutensilien. Das macht süchtig", sagt der Händler und schwärmt vom Handelsplatz Schweich und seiner äußerst freundlichen Bevölkerung - "ich komme immer gerne hierher". Gegen 15 Uhr wird der Regen schwächer, und schließlich verschwinden die Schirme aus dem Straßenbild. Die Wirkung ist verblüffend. Zunächst fast unmerklich, schwillt der Besucherstrom an. Die eben noch leere Stefan-Andres-Straße ist zugeparkt. Wer nun noch nach Schweich will, ist gut beraten, den P + R-Parkplatz in Kenn und den Pendelbus zu nutzen. Auf den Schweicher Straßen wird es zunehmend enger - die Geschäfte sind voll. Auch am gemeinsamen Stand der Volksbank und des Trierischen Volksfreunds erfreuen sich Glühwein, Kaffee und Kuchen sowie das Glücksrad plötzlich steigender Nachfrage. So etwas wie Party-Atmosphäre kommt auf, und das typische "Offener-Sonntag-Gefühl" stellt sich ein. Darüber freut sich der Hot-Dogs-Verkäufer ebenso wie Gastwirte und Einzelhändler.

Manfred Diederich, Vorsitzender des Gewerbeverbandes Schweich, gegen 18 Uhr zum TV: "Da haben wir ja noch einen tollen Endspurt hingelegt. Dank des Wetterumschwungs lief es erheblich besser, als es am Morgen zu erwarten war."

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