Natur- und Freundschaftspflege

Damian Marx aus dem Vorstand des Trierer Gärtnervereins Flora erzählt, was Gärtner mit Kutschern gemeinsam haben, was französische Gärtner anders machen als deutsche und natürlich, warum er im Verein ist.

 Damian Marx arbeitet als Gärtner bei der Lebenshilfe und engagiert sich seit 20 Jahren im Trierer Gärtnerverein Flora. Foto: privat

Damian Marx arbeitet als Gärtner bei der Lebenshilfe und engagiert sich seit 20 Jahren im Trierer Gärtnerverein Flora. Foto: privat

Foto: Benedikt Laubert (bel) ("TV-Upload Laubert"

Das Besondere an meiner Arbeit ist, dass sich ständig alles wandelt. Als Landschaftsgärtner sehe ich, wie der kahle Strauch, den ich im Winter zurückgeschnitten habe, im Frühjahr hellgrüne Knospen treibt, die zu Blättern werden, um schließlich wieder orange, gelb und rot auf die Erde zu fallen. Seit ich vor 20 Jahren zum Gärtnerverein Flora gestoßen bin, teile ich meine Erfahrungen mit 64 anderen, die zwar alle Berufsgärtner sind, aber ganz unterschiedlichen Fachrichtungen nachgehen: Während die einen Gärten gestalten und pflegen, ziehen die anderen junge Bäume und Zierpflanzen groß oder pflegen Friedhöfe. Auf unserer eintägigen Jahresfahrt und bei unserem Grillfest erhalten wir jedes Mal andere Einblicke in die Bereiche des Gärtnerns, die wir im eigenen Fachbereich nicht erleben - einerseits in den Gesprächen mit den Kollegen, andererseits weil wir bei unserer Jahresfahrt immer neue Ziele besichtigen, wie zum Beispiel Landesgartenschauen, Gärten oder Gärtnereien. Doch so viel wir dort jedes Mal Neues erfahren - wir treffen uns vor allem der Geselligkeit wegen.TV-Serie Mein Verein

Ein Mal im Jahr gestalten wir einen Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Fiacrius, das ist der Schutzheilige der Gärtner und Kutscher. Wir stellen unsere aus Holz geschnitzte Fiacriusstatue vor dem Altar auf, umrahmt von Blumen, Obst und Gemüse, und gedenken der lebenden und gestorbenen Gärtner. Der Überlieferung nach erhielt der heilige Fiacrius vom Bischof Faro von Meaux ein kleines Waldstück nahe der Stadt. Als Fiacrius die Erde mit seinem Stab berührte, soll sie sich in einen blühenden Garten verwandelt haben.Während der heilige Fiacrius bei den deutschen Gärtnern kaum bekannt ist, spielt er in Frankreich, wo er bis zu seinem Tod 670 nach Christus gelebt hat, eine zentrale Rolle. Dort wird alle fünf Jahre ein dreitägiges Fest zu seinen Ehren ausgerichtet, zu dem auch viele Gärtner aus anderen Ländern kommen. Die letzten beiden Male waren auch wir dabei, das waren tolle Erlebnisse! Aufgezeichnet von Benedikt LaubertExtra

Der Trierer Gärtnerverein Flora ist ein Berufsverein. Er ist aus dem 1864 gegründeten Trie rer Gärtnerverein und dem 1925 gegründeten Gartenfachverein Flora entstanden. Wie viele Vereine, hat auch er mit einem leichten Mitgliederschwund zu kämpfen: Zeitweise waren über hundert Gärtner und Angehörige aus Trier und dem Umland Mitglied - heute sind es immerhin noch 65. Hauptziel des Vereins sind Weiterbildungen für Gärtner und der persönliche Austausch bei gemeinsamen Unternehmungen. bel

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