Nebelkerzen gezündet

Vor wenigen Tagen enttarnte sich der wohl berühmteste geheime Presse-Informant der Welt selbst. "Deep Throat" nannte sich jener Mann, der in der Watergate-Affäre US-Präsident Richard Nixon zu Fall gebracht hatte.

Noch heute gibt es Menschen wie Ex-Außenminister Henry Kissinger, die solche Informanten als "Verräter" einstufen. Dabei hat "Deep Throat" nichts anderes getan, als auf inakzeptable Missstände hinzuweisen. Niemand wird bestreiten, dass Nixon nach seinen Machenschaften zu Recht abtreten musste. Was das mit der Arena Trier zu tun hat? Eine ganze Menge. Auch hier wettern Verantwortliche über Informanten, die "streng vertrauliche Unterlagen" herausgaben und damit die TV-Berichte ermöglichten, in denen die Finanzprobleme der Arena aufgezeigt wurden. Offenbar will man den Bürgern das Recht abstreiten zu erfahren, wie mit ihren Steuergeldern umgegangen wird. Doch das Zünden von Nebelkerzen verfängt nicht. Es bleibt die Frage, wie aus rosaroten Prognosen vor dem Bau der Arena rote Zahlen werden konnten. Anstatt über unliebsame Informanten zu lamentieren, sollten die Betreiber lieber scharf darüber nachdenken, wie sie ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen können. Wer Utopien verfällt und für die Vermarktung des Hallennamens 300 000 Euro anpeilt, obwohl sich nicht einmal für die anfangs prognostizierten 150 000 Euro ein Sponsor fand, kann kaum auf dem richtigen Weg sein. f.giarra@volksfreund.de

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