Nebenwache der Berufsfeuerwehr Trier eingeweiht - Tag der offenen Tür am Sonntag (Video/Fotostrecken)

Trier-Ehrang · Nachwuchs ausbilden und Leben retten: Das sind zwei Ziele des neuen Brand- und Katastrophenschutzzentrums in Ehrang. Im Beisein von Ministerpräsidentin Malu Dreyer wurde die Nebenwache der Berufsfeuerwehr Trier am Wochenende eingeweiht. Sie bietet mehr Platz und gewährleistet in ganz Trier ein fristgerechtes Eintreffen am Einsatzort.

Landtagsabgeordneter Sven Teuber (SPD) schiebt eine Gitterklappe beiseite und tritt hindurch. Auf einmal steht er in einem Labyrinth aus Gitterkäfigen - der neuen Anlage für Atemschutzübungen. Er schaut sich um, findet die nächste Luke und schlängelt sich hindurch. Am Ausgang angekommen, bewundert er die Leistung der Feuerwehrleute, die den Parcours im Dunkeln mit Atemschutzgeräten durchlaufen müssen. "Das alte Gitterlabyrinth habe ich schon 30 Mal passiert. Daher ist mir jede Ecke bekannt. Das neue wird wieder eine Herausforderung", ergänzt Feuerwehrmann Andreas Kirchartz.

Am Wochenende wurde das neue Brand- und Katastrophenschutzzentrum (BKSZ) in Ehrang offiziell eingeweiht. Neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer wohnten rund 200 Gäste der Feierstunde bei, bevor am Sonntag die Tore für Interessierte offen standen. Dreyer betonte die Bedeutung des neuen Standortes: "Die Menschen verbinden mit der Feuerwehr ein Gefühl der Sicherheit. Dieses Gefühl ist Grundvoraussetzung für ein Leben in unserem Land."

Grund für den Neubau war eine Gefahrenanalyse aus dem Jahr 2008. Diese besagte, dass die Feuerwehr einige Stadtteile Triers nicht in zehn Minuten nach dem Notruf erreichen könne. Mit dem Tag und Nacht besetzten BKSZ sei es nun kein Problem mehr, in der gesetzlichen Frist die Stadtteile Biewer, Pfalzel, Ehrang, Quint und Ruwer zu erreichen.
Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Feuerwehrdezernent Thomas Egger betonten, dass das Projekt in nur eineinhalb Jahren realisiert wurde. Sie freuten sich darüber, dass der Kostenplan eingehalten werden konnte.

Das BKSZ ist durchgängig mit sechs Feuerwehrleuten besetzt. Während ihrer Schicht essen, schlafen und trainieren sie dort. Eine geräumige Küche samt Esstisch und ein Fernsehzimmer mit Polstermöbeln machen den Zweckbau wohnlich. Geschlafen wird in Dreibettzimmern. Ein Drehleiter- und ein Löschfahrzeug stehen den Diensthabenden zur Verfügung. Für den Katastrophenfall sind unter anderem ein Mannschaftsbus und ein Löschboot gelagert.

Simone Mattedi von der kplan-AG beschreibt das neue Gebäude als robust und zweckmäßig: "Wir haben extra auf Beton gesetzt. Es kann bei einem großen Hochwasser passieren, dass die Mosel über die Ufer tritt und das Gelände unter Wasser setzt. Wenn die Mosel zurückgegangen ist, kann das Erdgeschoss einfach gereinigt werden." Daher sei die gesamte Technik in den oberen Stockwerken eingebaut.

Neben einer Feuerwache sind im Gebäude Schulungsräume und Gästezimmer für Auszubildende eingerichtet. Die ersten Lehrgänge laufen schon, erzählt Sven Ney von der Berufsfeuerwehr. So werden derzeit 18 neue Kollegen im BKSZ ausgebildet. Auch die Höhen- und Tiefenrettung hat in einer Halle die Chance, wetterunabhängig für ihre Einsätze zu trainieren. Im BKSZ werden Feuerwehrleute aus Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg gemeinsam aus- und weitergebildet.

Oberbürgermeister Leibe wünscht sich die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Feuerwehr und Stadtwerken: "Die Feuerwache 1 steht auch an. Ich würde mich freuen, wenn wir die Kooperation so erfolgreich weiterführen könnten."Extra

Das BKSZ wurde auf dem 11 500 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Brauchwasserwerks der Stadtwerke in Ehrang gebaut. Über die Autobahn ist es verkehrstechnisch gut angebunden. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen der Trierer Hafen, das dazugehörige Industriegebiet und das Ehranger Krankenhaus. Nachdem im Spätsommer 2013 abgerissen wurde, stand der Neubau innerhalb von 18 Monaten. Die Kosten belaufen sich auf 12,6 Millionen Euro, von denen fünf Millionen das Land übernahm. Seit Juni ist das BKSZ in Betrieb. Auf dem Gelände wird zudem das Technische Hilfswerk (THW) angesiedelt. Bis 2019 soll das THW-Gebäude fertig sein. beh

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