Nervenschonung kostet 10 000 Euro extra

Die frisch wieder aufgenommene Erneuerung des Leitungsnetzes verläuft ohne große Verkehrsbehinderungen. Allerdings geben die Stadtwerke zur Schonung der Autofahrer-Nerven mehr Geld als aus, als zunächst vorgesehen.

Trier. Der heftigste Widerspruch kam aus den eigenen Reihen. "Wenn ihr das macht, dann können wir die Buslinien 3, 83 und 16 gleich einstellen", protestierten die Kollegen von der Verkehrs-GmbH der Stadtwerke. Da ruderte die Abteilung Asset Management (zuständig für Ver-/Entsorgung, Leitungen und Anlagen) wieder zurück.Der Plan, zwecks Erneuerung von Gas- und Wasserleitungen eine Fahrspur der Straße im Avelertal (Stadtteil Kürenz) zu sperren, verschwand in der Schublade. Stattdessen haben die Stadtwerke die Verkehrsinseln abgebaut und gehen nun von dort aus in den Boden.Somit lassen sich die rund halbjährigen Arbeiten (einschließlich Baustellen-freier Pause in den Weihnachtsferien) ohne Sperrungen und Baustellenampel ausführen; der Verkehr kann weiterhin zweispurig fließen. Allerdings müssen die Stadtwerke tiefer in die Tasche greifen. Auf rund 10 000 Euro beziffert Asset-Management-Chef Arndt Müller die Mehrkosten, die durch den Rück-und anschließenden Wiederaufbau der Verkehrsinseln entstehen. Diese Zusatz-Ausgabe im Leitungserneuerungs-Programm, das sich die Stadtwerke 2007 rund 1,5 Millionen Euro kosten lassen, sei für das Unternehmen "verkraftbar und im Interesse der Kundenzufriedenheit eine gute Investition".Ab Montag neue Baustellen in Fleisch- und Bergstraße

Das größte Einzelprojekt läuft derzeit im Stadtteil Heiligkreuz auf der Achse Metzer Allee/Tessenowstraße/Karlsweg/Oswald-von-Nell-Breuning-Allee. Im oberen Drittel der 1,8 Kilometer langen Strecke sind die neuen Leitungen bereits verlegt - nahe störungsfrei für den Verkehr und bislang ohne unliebsame "unterirdische" Überraschungen für die Bautrupps. Arndt Müller ist mit dem bisherigen Verlauf "sehr zufrieden, denn wir sehen unsere Vorgehensweise bestätigt". Konkret: Statt in herkömmlicher Tiefbauweise erneuern die Stadtwerke per innovativer Rohr-in-Rohr-Methode. Bei diesem so genannten Inliner-Verfahren werden neue Rohre in bestehende eingezogen. Einzieh- und Zielgruben im 150-Meter-Abstand machen lange Gräben überflüssig. Am Heiligkreuzer Projekt, das im Dezember abgeschlossenen werden soll, arbeiten drei Kolonnen parallel. Müller: "Wir geben Gas und liegen sehr gut in der Zeit."Die nächsten Stadtwerke-Baustellen folgen am kommende Montag. In der Fleischstraße beginnen Erschließungsarbeiten für die Trier-Galerie und gleichzeitige Erneuerung von Hausanschlüssen (Dauer: voraussichtlich bis Mitte Oktober). Die Bergstraße erhält zwischen Güter- und Kurfürstenstraße eine neue Gasleitung. Die Arbeiten auf der 500 Meter langen Strecke laufen großteils im Inliner-Verfahren. Rund 100 Meter Rohre müssen in offener Bauweise verlegt werden (bis voraussichtlich Ende Oktober). Wenige Tage später steht der Start von Leitungsarbeiten in der Zurmaiener Straße (Trier-Nord) und Luxemburger Straße (Trier-Euren) auf dem Programm. Müller: "Auch dort werden wir den Verkehrsfluss nur ganz mininal beeinträchtigen."

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