Neue Majestäten herrschen in der Küche

Das dürfte die Trierer Küche revolutionieren: Das Team Leiendecker hat mit Kartoffelpuffern in Form des Doms neue Maßstäbe gesetzt. Doch für den Sieg des "Prinzen-Kochduells" im "Historischen Keller" im Karstadt reichte es nicht. Der blieb im Haus bei Chefin Carolin König und ihrem Prinzen Erwin Engel.

 Kochmütze statt Narrenkappe: Beim „Prinzen-Kochduell“ mit Simone Wegner und Thomas Neises, den Siegern Erwin Engel und Carolin König sowie Birgit und Helmut Leiendecker (von links) geht es kulinarisch und humoristisch hoch her. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Kochmütze statt Narrenkappe: Beim „Prinzen-Kochduell“ mit Simone Wegner und Thomas Neises, den Siegern Erwin Engel und Carolin König sowie Birgit und Helmut Leiendecker (von links) geht es kulinarisch und humoristisch hoch her. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. "Lecker war's, aber zu wenig." Jury-Mitglied und ATK-Präsident Peter Ries hat sich gerade durch neun Gänge gefuttert beim fünften "Prinzen-Kochduell" in Triers "Historischem Keller". Dann steht der Sieger fest: Ex-Prinz Erwin Engel mit Karstadt-Chefin Carolin König, die mit einem Birnenfächer und Serrano-Röllchen, Tagliatelle mit Basilikum-Pesto und Hähnchenbrustfilet, Obstsalat mit Zabaglione und 500 Punkten vor Vorjahressieger Helmut Leiendecker (488) und Karnevalsprinz Thomas Neises mit Hofdame Simone Wegner (435) landen. Während das Sieger-Menü international angehaucht ist, bleibt das Team Leiendecker bodenständig. Mit Grombernschniedscher (Kartoffelpuffer) wollen sie die Jury bezirzen - was ihnen gelingt. Ihre Kreation "Spätherbstlicher Domfreihof" ist mit Abstand die originellste.

Zabaglione, Roquefort und der Domstein aus Lammfilet



"Wenn die Prinzessin (Engels Frau Barbara) nicht dabei ist, muss die Königin einspringen", erklärt die Karstadt-Chefin und streicht Roquefort-Käse auf Birnenscheiben. Ihr Partner verfeinert derweil die Zabaglione mit Beerenauslese. Später wird er sie auf zwei Herdplatten abwechselnd schlagen: "Eigentlich macht man das im Wasserbad", verrät der Hobbykoch. "Immer eine Acht schlagen", empfielt Juror und Event-Koch Rüdiger Dünnebier.

Die Reibekuchen brutzeln in der Pfanne, nebenan schmort das Lammfilet. Vorsichtig schneidet Birgit Leiendecker aus den Schnitten die Konturen des Doms. "Wir haben gestern Abend geübt." Ihr Mann legt das Filet dazu. "Das ist der Duumstaan", sagt er, "flankiert von Platanen" (Friséesalat). Das Auge isst mit, und die Tellerdekoration ist eine der sechs Kriterien, die die Jury bewertet.

Auch die Konsistenz der Speisen wird kritisch beäugt. Die "Crema catalana" von Neises fällt durch, sie gleicht einer "Sopa". Sein Team kocht sich durch die Welt, beginnend mit Wang Tan. OB Klaus Jensen, im vergangenen Jahr selbst am Herd, scherzt beim Verköstigen der Tacos und Burritos: "Das schmeckt hervorragend; ich weiß nicht, warum ihr das Essen versteckt." Die Stimmung steigt, die Teams probieren gegenseitig ihre Köstlichkeiten. "Wir haben verdient gewonnen", resumiert König, "weil wir so kreativ waren."

Trotz Domstein: Es hat nicht gereicht für den vierten Sieg in Folge für das Team Leiendecker. Das sei nicht schlimm, meint Birgit, gibt aber zu bedenken: "Nur der Gewinner darf beim nächsten Mal dabei sein."

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