"Die Mosellandausstellung findet unter unserer Regie in diesem Jahr auf keinen Fall statt", erklärt Dietmar Jochim. Der Geschäftsführer der Pro-Consult-Messen-GmbH hatte 2005 vom Trierer Peter Schwab dessen Vertrag mit der städtischen Messeförderungsgesellschaft über die Mosellandausstellung (MA) übernommen. Die MA war einst die größte Verbraucherausstellung der Region, litt in den vergangenen Jahren jedoch unter stetigem Publikumsschwund. Zuletzt fanden in 2006 nur 37 000 Besucher den Weg auf das Trierer Messegelände. Weil laut Jochim die Besucherzahlen bei der MA weit hinter den prognostizieren Zahlen Schwabs zurück blieben, will die Pro-Consult-Messen-GmbH ihren Untervertrag mit Schwab in diesem Jahr nicht erfüllen. "Wir kommen mit diesem Vertrag auf keinen grünen Zweig", erklärt Jochim, der mit Schwab mittlerweile vor Gericht über die Auflösung besagten Kontrakts streitet. Zurückziehen aus der Trierer Messelandschaft will Jochim sich allerdings keineswegs: "Wenn der MA-Vertrag auch mit der Stadt vorzeitig aufgelöst werden kann, starten wir noch in diesem Spätherbst mit einer neuen Ausstellung im Trierer Messepark." Geplant ist eine Verbrauchermesse, allerdings nicht unter dem Namen Mosellandausstellung. "Das Produktangebot soll nicht mehr ganz so breit sein - den beinahe sprichwörtlichen Gemüsehobel wird man nicht finden", verspricht Jochim. Dafür erhält die Messe einen neuen Schwerpunkt: "Bauen, sanieren, renovieren - ähnlich wie bei der von uns veranstalteten ,Imo Haus und Bau' in Mainz.""Trierer Immobilientage" in der Arena

Damit würden in Trier in diesem Jahr gleich drei Messen rund um den Hausbau stattfinden, denn die HWK lädt am 21. und 22. April zur "Sanieren und Renovieren" in den Messepark ein. Die Castel GmbH, die Betreibergesellschaft der Trierer Großraumhalle Arena, veranstaltet ein Wochenende später voraussichtlich die "Trierer Immobilientage" in der eigenen Halle. Aber nicht nur dem Hausbau widmen sich die Veranstalter: Zusammen mit Medienpartner Antenne West veranstaltet Jochim am 31. März und 1. April die "Trierer Automobilausstellung", die Arena will ebenfalls in diesem Jahr noch mit einer neuen Automesse nachziehen. Weitere Neuerungen auf dem Trierer Messemarkt sind in Aussicht: "Wir recherchieren zurzeit, wie wir Senioren besser in unserem Messeangebot berücksichtigen können", sagt Theo Bohr, Leiter des Umweltzentrums der Handwerkskammer. Ob daraus eine eigene Messe werden soll, ähnlich wie die "Seniora" in Bielefeld, die die UWZ-Vertreter im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen haben, stehe allerdings noch nicht fest. Dass in diesem Jahr gleich drei Immobilien-/Baumessen stattfinden sollen, verärgert den UWZ-Chef: "Jahrelang haben alle bei dem Thema Sanieren und Renovieren gepennt, jetzt wollen alle auf den Zug aufspringen, den wir ins Rollen gebracht haben. Aber eine solche Fachmesse ist nicht so einfach vernünftig auf die Beine zu stellen, wie eine allgemeine Verbrauchermesse", kündigt Bohr den Mitbewerbern den Kampf an. "Wir stellen uns der Konkurrenz", hält Jochim dagegen und kündigt gleich noch drei weitere Messekonzepte für Trier an. Wie diese konkret aussehen, will er noch nicht verraten. Stattfinden werden die Ausstellungen in der Europahalle, die Verträge sollen in dieser Woche unterschrieben werden.