Neue Röhren leiten besser

TRIER-NORD. 200 Meter neuer Kanal sowie zusätzliche Verbindungsrohre sollen die abwassergeplagten Bürger im Maarviertel zukünftig vor Wasserschäden in ihren Häusern bewahren. Um über den Stand der Entwicklung zu informieren, hatte die Stadt nun zu einem Bürgerforum eingeladen.

ZumAuftakt des inzwischen sechsten Treffens dieser Art, das in derGeschwister-Scholl-Schule stattfand, erläuterte DiplomngenieurUdo Rumland, Werkleiter der Stadtentwässerung, die jüngstenMaßnamen: Die umfangreichsten Arbeiten betrafen laut Rumland die Kloschinskystraße, wo im vergangenen Jahr ein neuer, rund 200 Meter langer Kanal angelegt worden war. Mit einem Durchmesser von 1,60 Metern besitzt er ein erheblich größeres Volumen als der alte Kanal. Die Kanalröhre der Bachstraße wurde anschließend mit dem neuen Kanal der Kloschinskystraße verbunden, was zu einer erheblichen Entlastung der unteren Bachstraße führte.

Mit einer speziellen Konstruktion wurde der Kanal der Benediktinerstraße an die neue Kloschinskystraßen-Röhre angeschlossen: Diese Verbindung sorgt dafür, dass das Abwasser erst ab einer bestimmten Menge in den jeweils anderen Kanalteil laufen kann, wodurch ein gegenseitigen Belastungsausgleich gewährleistet wird. Die etwa dreißig am Forum teilnehmenden Anwohner zeigten sich mit dem Ergebnis dieser Maßnahmen zufrieden.

Ein Teil der Abwasserprobleme beruht auch auf der Abwassersituation bei Privatanwesen im Maarviertel. Zur Verbesserung dieser Situation wurde den Bewohnern eine von der Stadt finanzierte Beratung angeboten. Insgesamt 35 Grundstückseigentümer machten davon Gebrauch. Edmund Bambach vom Ingenieurbüro Bambach und Gatzen - selbst im Maarviertel ansässig - hatte dann die Hausinstallationen der Ratsuchenden auf Mängel überprüft.

Bambach: "Häufig wissen die Bewohner selbst nicht mehr über den Verlauf der Abwassersysteme oder über die Funktionsweise von Rückstauklappen im eigenen Haus Bescheid." Den Betroffenen machte Bambach dann Vorschläge für eine praktikablen und finanziell sinnvollen Abhilfe.

Überprüft und dokumentiert wurde im vergangenen Jahr auch der Zustand aller Hauptkanäle im Maarviertel. Insgesamt 4538 Meter Kanal mussten dazu von innen mit einem Kameraroboter abgefahren werden. Ergebnis: Bei elf Prozent der Röhren sind Sofortmaßnahmen nötig.

In der Regel reicht jedoch schon das Auffräsen von Zuleitungen, die durch Wurzeln oder ähnliches verstopft sind. Bei 14 Prozent der Röhren sind kurzfristig Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich, und bei 35 Prozent des Kanalsystems besteht kein Handlungsbedarf.

"Die Instandhaltung des öffentlichen Kanalnetzes ist eine ständige Aufgabe der Stadt", sagte Baudezernent Peter Dietze zum Abschluss. Die als vordringlich eingestuften Maßnahmen würden nun so schnell wie möglich in Angriff genommen.

So beginnt nach dem Ende der Fußballsaison am Moselstadion in der Zeughausstraße der aus Landesmitteln finanzierte Bau eines neuen, 200 Meter langen Kanals. Er wird zur weiteren Entlastung des Maarviertels beitragen.

Abschließender Kommentar von Ortsvorsteherin Gabriele Luz-y-Pérez: "Bisher sind wir sehr zufrieden mit unserem neuen Kanalsystem und dem gesamten Verlauf der Arbeiten." Bleibe nur zu hoffen, dass dieses System auch bei einem Unwetter den Wassermassen gewachsen sein werde.

Morgen in "Trier-Nord - ganz nah": Leidet der Einzelhandel in der Paulinstraße? Eine steigende Anzahl leer stehender Geschäftsräume scheint darauf hinzuweisen.

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