Neue Sporthalle für Gymnasien

TRIER. Die 2000 Schüler des Max-Planck- und des Auguste-Viktoria-Gymnasiums dürfen sich auf einen Sportunterricht in vernünftigem Rahmen freuen. Der Stadtrat hat am Mittwoch den Bau einer neuen Sporthalle beschlossen, die im August 2005 bezugsfertig sein soll.

Wie immer bei großen Bauprojekten spielt das liebe Geld eine entscheidende Rolle. Die Halle kostet insgesamt 2,7 Millionen Euro. Doch in diesem Betrag sind auch die Mittel für eine Mehrzwecknutzung enthalten, sprich für Veranstaltungen außerhalb des schulischen Alltags. Und hier beginnt für die Stadt das Problem.Während das Land in der Vergangenheit nicht nur Geld aus dem Topf für Schulbaumaßnahmen, sondern auch aus dem so genannten "Investitionsstock" zur Verfügung stellte, verhält es sich in diesem Fall anders. Die Stadt muss die bittere Pille schlucken, dass Mainz nur 40 Prozent des Projektes bezahlt, die restlichen 60 Prozent müssen aus dem städtischen Etat bestritten werden - und dort klafft bekanntlich seit Jahren ein riesiges Loch.Bau in zwei Abschnitten

Infolgedessen wird die Maßnahme in zwei Bauabschnitten in Angriff genommen. Der erste Abschnitt kostet 2,15 Millionen Euro (städtischer Anteil 1,35 Millionen) und beinhaltet lediglich den Bau der neuen Sporthalle, nicht aber die Maßnahmen, die zu einer Mehrzwecknutzung führen. Diese sollen in einem zweiten Schritt gewährleistet werden, der laut Vorlage der Verwaltung jedoch erst "in späteren Jahren" verwirklicht werden soll. Die Mehrzwecknutzung kostet noch einmal 486 000 Euro, und dieses Geld hat die Stadt nicht.Sprecher aller Fraktionen stellten am Mittwoch im Stadtrat die Notwendigkeit einer neuen Sporthalle heraus. Gleichzeitig beklagten sie, dass sich die geplante Mehrzwecknutzung nur schwerlich realisieren lasse. Claudine Cornelius (CDU) wies darauf hin, dass das Land seine Mittel nur zur Verfügung stelle, wenn die Stadt die Gesamtmaßnahme inklusive Mehrzwecknutzung durchführe. "Dieser Ausbau steht aber in den Sternen", sagte Ingeborg Sahler (SPD).UBM kritisiert "Salamitaktik" des Landes

Hans-Alwin Schmitz (UBM) kritisierte, Mainz wende bei der Bezuschussung eine "Salamitaktik" an und greife somit in die kommunale Selbstverwaltung ein. "Leider bekommen wir nur Schulmittel, und bei den Mitteln aus dem Investitionsstock gibt es keine gesetzliche Verpflichtung."Ausgerechnet die Maßnahme, die der Rat an die erste Stelle seiner Prioritätenliste gesetzt habe, werde vom Land "kommentarlos gestrichen", beklagte Gerd Dahm (Bündnis 90/Grüne). "Das wundert uns schon, und deshalb haben wir auch Bauchschmerzen mit dem Projekt." Gleichwohl stimmten die Grünen ebenso wie alle anderen Fraktionen der Verwaltungsvorlage zu.Die Stadt wartet nun noch auf den endgültigen Bewilligungsbescheid des Landes, um unverzüglich mit dem Bau der Sporthalle zu beginnen.

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