Neue Spur fürs Nadelöhr

Bereits seit einem halben Jahr liegt ein Gutachten zur Verbreiterung der B 51 im Bereich Napoleonsbrücke vor. Nun war es zum ersten Mal Thema im Ausschuss des städtischen Bau dezernats - und erntete dort nicht nur Beifall.

 Künftig soll die B 51 dreispurig über die Napoleonsbrücke (rot markiert) bis zur Mündung der Kaiser-Wilhelm-Brücke führen. TV-Foto: Gerhard Steinle

Künftig soll die B 51 dreispurig über die Napoleonsbrücke (rot markiert) bis zur Mündung der Kaiser-Wilhelm-Brücke führen. TV-Foto: Gerhard Steinle

Trier. Die Napoleonsbrücke und der sich anschließende Abschnitt der B 51 in Richtung Trier soll eine dritte Spur erhalten. Der Baudezernats-Ausschuss der Stadt hat sich nun mit der Machbarkeit dieses Vorhabens beschäftigt. In einem Sachstandsbericht informierte die Verwaltung über erste Untersuchungsergebnisse.Das Ziel des Projekts ist die Entspannung der Verkehrssituation an der Bitburger Straße. Denn immer wieder bilden sich an dem Engpass vor der Kaiser-Wilhelm-Brücke lange Rückstaus. Daher soll es künftig bergab zwei Fahrspuren von je drei Metern Breite geben: Eine Spur führt dann geradeaus nach Trier-West, die zweite links auf die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Richtung Innenstadt. Bislang gibt es für Linksabbieger und Fahrzeuge, die geradeaus fahren wollen, auf einer längeren Strecke nur eine Spur. Letztere müssen sich also in den Stau in Richtung Innenstadt einreihen. "Die Brücke ist breit genug, um eine dritte Fahrspur einzurichten", sagt der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf. Dann würde es nur noch einen Gehweg geben - auf der Bergseite. Frühauf: "Wir müssen die Brücke nun auf die Statik überprüfen, da dann mehr Verkehr auf ihr lastet." Der Einrichtung einer dritten Fahrspur vor der Brücke steht allerdings derzeit ein Fels, der an die Straße grenzt, im Weg. Die Untersuchung hat ergeben, dass auf einer Länge von zehn Metern 50 bis 60 Zentimeter Gestein entfernt werden müssten, um die B 51 an dieser Stelle verbreitern zu können. Eine Sprengung ist demnach nicht notwendig. Der Fels könnte mit Hilfe von Fräsen abgetragen werden. Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf insgesamt rund 331 000 Euro. Allein 80 000 Euro muss die Stadt für die Entfernung des Felsens zahlen. Stau wird nicht gelöst

Ausschussmitglied Dominik Heinrich (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte das Vorhaben und sprach von "Scheuklappenpolitik". Das Problem werde nur verlagert. "Wenn wir die Straße hier verbreitern, staut sich der Verkehr an anderer Stelle", sagte Heinrich. Die Ergebnisse der Untersuchung stehen bereits seit einem halben Jahr fest. Dass sich der Ausschuss erst jetzt mit ihnen auseinandergesetzt hat, erklärt Frühauf mit der höheren Priorität anderer Projekte.Beschlossen ist die Verbreiterung der B 51 bislang noch nicht. Die Stadt hat lediglich den Auftrag erteilt, die Machbarkeit zu untersuchen. Im nächsten Schritt wird die Statik der Napoleonsbrücke überprüft. Erst dann werden die Kosten im Etat der Stadt berücksichtigt.

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