Neue Töne in der Kirche

Sechs Pfarrgemeinden des Bistums Trier gehören zu insgesamt 188 ausgewählten Pfarreien, die die Probepublikation eines neuen Gebet- und Gesangbuches testen. In Trier hat die Gemeinde St. Augustinus in Neukürenz zum ersten Advent mit der Erprobung begonnen.

 Kirchenmusiker Georg Kneip und Pfarrer Stefan Dumont sind gespannt, wie ihre Gottesdienstbesucher die Probepublikation eines neuen Gebet- und Gesangbuchs aufnehmen werden. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Kirchenmusiker Georg Kneip und Pfarrer Stefan Dumont sind gespannt, wie ihre Gottesdienstbesucher die Probepublikation eines neuen Gebet- und Gesangbuchs aufnehmen werden. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-Neukürenz. In schlichtem Grau kommt das etwa 400 Seiten starke Buch daher, doch der Inhalt ist vielversprechend. Stefan Dumont, Pfarrer in St. Augustinus, lobt nicht nur die farbig abgesetzte Aufmachung und große Schrift der "Probepublikation eines neuen Gebet- und Gesangbuches (GGB)". Erfreut ist er auch über das darin enthaltene neue geistliche Liedgut, etwa Spirituals oder Taizé-Gesänge. Er kennt sie bereits aus dem Büchlein "Unterwegs", das er gern zusätzlich zum über 30 Jahre alten "Gotteslob" verwendet.Gemeinde soll Lieder bewerten

"Es geht nun darum, verschiedene Musikalitäten, Lieder und Richtungen auszuprobieren und von der Gemeinde bewerten zu lassen", sagt Stefan Dumont. Kirchenmusiker Georg Kneip registriert positiv einige Choralmessen im modernen 5-Linien-System, sowie vierstimmig gesetzte Lieder: "Die kennt man noch aus Großmutters Gebetbuch."Von Advent 2007 bis Pfingsten 2008 soll die Probepublikation in 188 Pfarreien der 37 beteiligten Diözesen Deutschlands, Österreichs und Südtirols getestet werden: Kirchenbesucher sollen zur "Singbarkeit" der neuen Lieder befragt werden; Familien werden die im Buch enthaltenen Hausgebete bewerten und religiöse Gruppen die Gebete zu Morgen, Mittag und Abend ausprobieren. Die Probepublikation, die das 1975 veröffentlichte Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob" nicht ersetzen, sondern ergänzen soll, enthält auch einen Messablauf in deutscher und lateinischer Sprache sowie detaillierte Erläuterungen zum Rosenkranz. Ein neues "Gotteslob" sei etwa ab 2011 zu erwarten, informiert der Trierer Diözesanbeauftragte Andreas Heinz. Stefan Dumont betrachtet es schon jetzt als Bereicherung kirchlichen Lebens: "Wer dann noch sagt, Kirche sei langweilig, sollte erst mal kommen!"

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