Neue Wurzeln für Frauen

Das "zarte Pflänzchen" Trierer Frauengarten ist bislang eher im Verborgenen gewachsen. Am Montag, 26. Mai, hat das Projekt seine lang erwartete offizielle Einweihung gefeiert.

Trier. (ald) Auf den Beeten blühen Blumen und sprießen Kräuter. Frauen sitzen auf Gartenstühlen, unterhalten sich und beobachten die Kinder, die durch den Weidentunnel toben. Alles duftet nach Kräutern, Tee und selbst gebackenem Kuchen.Bettina Mann strahlt, der Garten in Ehrang ist eine Herzensangelegenheit für sie. Seit den ersten Planungen 2004 hat sie gemeinsam mit Ingrid Gödde, ihrer Kollegin vom Frauennotruf, an diesem Projekt gearbeitet und gehofft, dass das "zarte Pflänzchen" gedeiht. Der Anfang war nicht leicht. Nicht nur das Gelände musste in Schuss gebracht werden, es galt auch, Unterstützung und genug interessierte Mitstreiterinnen zu gewinnen.Das Projekt steht allen Frauen offen, soll aber besonders Migrantinnen und traumatisierte Frauen ansprechen. "Obwohl es ein offenes, niederschwelliges Angebot ist, scheint die Hemmschwelle für viele noch groß zu sein", beschreibt Mann die Lage. Die Frauen sind meist begeistert. Sie können hier eine eigene Parzelle von 20 Quadratmetern bebauen, außerdem gibt es Gemeinschaftsflächen und gemeinsame Feiern und Unternehmungen. Eleni Kourabas ist Psychologiestudentin und bereits im zweiten Jahr dabei. Sie kam über ein Praktikum zum Projekt.Diese Erfahrungen hebt auch Staatsministerin Malu Dreyer in ihrem Grußwort hervor. Sie lobt den Frauengarten als besonders innovatives Integrationsprojekt: "Auch die Frauen können hier Wurzeln schlagen." Hier könnten sie in mehrfachem Sinne gemeinsam säen und ernten, die Gartenarbeit biete einen guten Anknüpfungspunkt für weitere Kontakte. Dafür sagte Dreyer in ihrer Rede auch weitere finanzielle Unterstützung des Landes zu.Weitere Hobby-Gärtnerinnen sind - ebenso wie Unterstützung in vielfacher Form - auch weiterhin willkommen: "Es sind noch Parzellen frei."

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