Neuer Optimismus, neuer Hauptaktionär

TRIER. Bei den Verantwortlichen der Wohnungsbau und Treuhand AG Trier (gbt) herrscht wieder Optimismus. In der Hauptversammlung präsentierte der Vorstand das seit mehr als einem Jahrzehnt beste Geschäftsergebnis. Neuer Hauptaktionär ist nach Übernahme des Aktienpakets der Landesbank die Provinzial Rheinland.

Die Situationsanalyse von gbt-Aufsichtsratschef OB Helmut Schröer fiel kurz, aber prägnant aus: "Sie sehen mich wesentlich gelassener als in den Hauptversammlungen der vergangenen Jahre. Wir haben schwierige Zeiten hinter uns. Aber nun ist die gbt wieder gut aufgestellt. Wir können positiv in die Zukunft schauen."Eigenkapital wieder gesteigert

Anlass für den demonstrativen Optimismus Schröers boten die offenkundig erfolgreichen Bemühungen von Vorstandschef Stefan Ahrling und seines Stellvertreters Burkhard Eckloff, die wirtschaftliche gbt-Talfahrt zu stoppen und den Konsolidierungskurs einzuschlagen. In der Versammlung in der Europäischen Rechtsakademie (ERA) legte der Vorstand für 2004 die seit mehr als einem Jahrzehnt positivste Bilanz vor (der TV berichtete). Wo früher Projekte-Flops zu Lasten der Gewinnrücklage gingen, konnte die gbt im vergangenen Jahr ihr Eigenkapital wieder steigern. Vor allem das drastisch heruntergefahrene Bauträgergeschäft, der Verkauf unrentabler Immobilien, interne Umstrukturierungen und Mieterhöhungen schlugen sich in schwarzen Zahlen nieder. Ende 2004 verwaltete die gbt mehr als 7700 Wohnungen, davon 4100 eigene. Die Gesamt-Unternehmensleistung belief sich im vergangenen Jahr auf 33,5 Millionen Euro. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte - wie auch sämtliche andere Beschlüsse der Versammlung - einstimmig. Für das Geschäftsjahr 2005 rechnet Stefan Ahrling ebenfalls mit einer positiven Ertragslage. Den in den vergangenen Jahren stets leer ausgegangenen Aktionären stellte der gbt-Vorstand eine Dividenden-Zahlung von vier Prozent in Aussicht. Mit der Hauptversammlung trat eine wesentliche Änderung in Kraft. Neuer Hauptaktionär der gbt ist die Sparkassen-Versicherung Provinzial Rheinland AG (Düsseldorf), die das 30,64-Prozent-Aktienpaket der Landesbank Rheinland-Pfalz übernommen hat und nun 61,28 Prozent der gbt-Anteile hält. 37,64 Prozent entfallen auf die Stadt Trier, die restlichen 1,08 Prozent auf Kleinaktionäre. "Es ist nicht so, als habe die Landesbank das Weite gesucht. Sie beschränkt sich nach dem Zusammengehen mit der Landesbank Baden-Württemberg auf ihr Kerngeschäft, und das ist nicht die Wohnungswirtschaft", erläuterte Aufsichtsratschef Helmut Schröer. Mühlenhoff und Abt Ansgar bestätigt

Die Landesbank saß seit der Umwandlung der 1899 gegründeten Gemeinnützigen Baugesellschaft Trier in die Wohnungsbau und Treuhand AG (1963) mit im gbt-Boot - als, wie Schröer sagte, "außerordentlich guter Partner". Die Übernahme des Aktienanteils durch die Provinzial nannte er "eine für Trier gute Situation". Landesbank-Vertreter Werner Fuchs ist aus dem 14-köpfigen Aufsichtsrat ausgeschieden und als neues Mitglied Hans-Jürgen Topp (Leiter des Rechnungswesens der Provinzial Reinland) hinzugekommen. Die turnusgemäß ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Ansgar Schmidt (Abt der Benediktinerabtei St. Matthias) und Dieter Mühlenhoff (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Trier) wurden für vier Jahre wiedergewählt.

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