Neuer Träger für Altenpflege-Fachschule gesucht

Schüler der Trierer Fachschule für Altenpflege sind besorgt: Ihre Einrichtung steht vor dem Aus, befürchten sie. Auf TV-Anfrage gibt OB Klaus Jensen, Verwaltungsrats-Vorsitzender des Schulträgers Vereinigte Hospitien, Entwarnung: "Die Schule wird auf keinen Fall aufgelöst."

 Auslaufmodell: Schul-Wegweiser auf dem Hospitien-Gelände. TV-Foto: Roland Morgen

Auslaufmodell: Schul-Wegweiser auf dem Hospitien-Gelände. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die 77 Schülerinnen und Schüler betrachten es als beschlossene Sache: Die Fachschule für Altenpflege steht vor der Schließung. An den Fenster hängen selbst gemalte Plakate mit Appellen wie "Standort Trier erhalten!" oder der bangen Frage "Soll Ausbildung Opfer der Wirtschaftskrise werden?"

Entsprechend ist die Stimmung: "Wir rechnen täglich mit der Mitteilung, dass bei uns die Lichter ausgehen und wir zusehen müssen, wo wir unsere Ausbildung beenden können", berichtet eine 21-jährige Schülerin.

Doch diese Nachricht wird es nicht geben. "Wir denken über die Frage der Trägerschaft nach. Aber es ist völlig ausgeschlossen, dass es zu einer ersatzlosen Auflösung kommt", nimmt OB Klaus Jensen den Schließungsgerüchten den Wind aus den Segeln. Jensen ist in seiner Eigenschaft als Stadtoberhaupt Verwaltungsrats-Chef der Vereinigten Hospitien (Stiftung des Öffentlichen Rechts), in deren Trägerschaft die einzige private Altenpflegeschule im weiten Umkreis steht. 1967 gegründet, zählt sie zu den ältesten und traditionsreichsten Fachschulen ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Weit mehr als 1000 Frauen und Männer hat sie zu staatlich anerkannten Altenpflegekräften ausgebildet.

Doch offenbar wird den Vereinigten Hospitien der Betrieb zu teuer. OB Jensen räumt ein, dass man aus Kostengründen und wegen der nicht mehr zeitgemäßen Unterrichtsräume auf dem Hospitien-Gelände (die mit hohem Aufwand modernisiert werden müssten) nach einem anderen Träger Ausschau halte: "Aber wir stellen hohe Ansprüche: Quantität und Qualität müssen gewahrt bleiben." Und die Einrichtung weiterhin zum Angebot des Ausbildungsstandorts Trier gehören: "Der Bedarf ist riesig. " Die Schüler kommen aus einem Umkreis von 50 Kilometern zu ihrer dreijährigen Ausbildung. Außerdem bietet die Trierer Fachschule eine einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Die nächstgelegenen Altenpflegeschulen sind in Daun, Birkenfeld und St. Wendel (private) sowie in Saarburg, Prüm und Cochem (öffentliche Berufsschulen).

Anne Simon (52), seit zehn Jahren Leiterin der Trierer Fachschule für Altenpflege, äußert sich gegenüber dem TV ganz auf Jensen-Linie: "Ich bin optimistisch, dass es für die Zukunft unserer Einrichtung eine gute Lösung geben wird."

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