Neuer Wind in der Frischluftschneise

HEILIGKREUZ. Neuer Optimismus bei der Wohnungsbau- und Treuhand AG (gbt): Mit einer geänderten Strategie soll das ambitionierte Bauprojekt Altbachtal vorangetrieben werden. Helfen soll auch die Kooperation mit der LBS Immobilien GmbH.

An Klagen mangelte es nicht, als die Wohnungsbau- und Treuhand AG (gbt) vor einigen Jahren ihre Pläne für das Altbachtal präsentierte; aber andererseits mangelte es lange Zeit an Käufern für die geplanten Anwesen in einer der teuersten Wohnlagen Triers.gbt macht sich selbst Konkurrenz

Stadtnah in der Natur leben - damit wirbt die gbt auch heute noch und setzt dabei auf die vielen Standortvorteile von Heiligkreuz. Auf dem Gelände der früheren Landes-Lehr- und Versuchsanstalt sollen Reihenhäuser und individuelle Eigenheime ebenso realisiert werden wie mehrgeschossige Gebäude (wir berichteten mehrmals). Doch Grundstückspreise von rund 300 Euro pro Quadratmeter und hochwertige Baustandards trieben die Preise auf ein Niveau, das nur wenig nachgefragt war und ist. Erste Konsequenz: Die gbt engagierte ein Handwerker-Konsortium, das "Kosten-Einsparungen ohne Qualitätseinbußen" garantieren sollte, so gbt-Vorstand Stefan Ahrling. Zielsetzung sei eine Kostenreduktion zwischen 15 und 20 Prozent gewesen, berichtet Ahrling und lässt erkennen, dass diese Marge auch erreicht wurde. Für die gbt ging es dabei um eine psychologische Obergrenze: Ab einem Kaufpreis von mehr als 250 000 Euro für ein Eigenheim werde "die Luft auf dem Trierer Markt sehr dünn", weiß Ahrling; auch in der einstigen Frischluftschneise, in der die Häuser nun gebaut werden. Ahrlings aktuelle Einschätzungen können auch als indirektes Eingeständnis gewertet werden, dass die ursprünglichen Erwartungen der gbt nicht erfüllt wurden. Dass die gbt sich quasi selbst Konkurrenz schaffte, erleichterte nicht eben die Vermarktung der Exklusiv-Wohnlage im Altbachtal. Schließlich sprach vor allem das Projekt Hopfengarten einen ähnlichen Käuferkreis an. Dort wurden mehrere Wohnungen, die nicht veräußert werden konnten, zwischenzeitlich in Mietobjekte umgewandelt. Nach den Erfahrungen im Hopfengarten agiert die gbt nun vorsichtiger. So wurde der Bau von 42 Geschosswohnungen im Altbachtal verschoben. "50 Prozent der Objekte müssen vorab vermarktet sein, sonst bauen wir nicht", gibt Ahrling die Devise aus. Dennoch ist er zuversichtlich, dass die Geschosswohnungen bis Sommer 2006 fertig gestellt werden. Bereits im kommenden Sommer soll der Bau eines "barrierefreien, gehobenen und altengerechten" Mehrgeschoss-Gebäudes starten. Zwar seien auch hier noch nicht alle Wohnungen vermarktet, doch Ahrling sieht "keine Probleme" mehr, die diesem Bauabschnitt noch im Wege stehen könnten. Für eine Penthouse-Wohnung, "wie es sie so in ganz Trier nicht gibt", habe man gleich mehrere Interessenten gehabt. Kostenpunkt des exklusiven Eigenheims: 500 000 Euro.Grundstücke für private Bauherren

Im oberen Teil des Baugebiets hat sich die gbt derweil völlig aus der Hochbauphase verabschiedet; hier wurden insgesamt 13 erschlossene Grundstücke an private Bauherren veräußert. Auf der Basis des rechtsgültigen Bebauungsplans entstehen in diesem Bereich fast ausschließlich Reihenhäuser. Ihr ursprüngliches Vorhaben musste die gbt auch im vorderen Bereich, Ende Stauffenbergstraße, ändern: Von den dort gebauten sechs Reihenhäusern wurden fünf vermietet, lediglich ein Gebäude fand einen Käufer. Ahrling will nicht nur in diesem Zusammenhang einen neuen Trierer Trend ausgemacht haben: "Es gibt hier einen absoluten Markt für Einfamilienhäuser zur Miete." Insgesamt ist der gbt-Vorstand optimistisch, was die Vermarktung der teuren Wohnlage angeht. Die Zusammenarbeit mit der LBS bewähre sich, und auch an ein bereits im Frühjahr 2003 dem TV gegenüber geäußertes Prinzip will Ahrling in jedem Fall festhalten: beim Grundstückspreis werde man keine Zugeständnisse machen.

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