Neues Leben in alten Kasernen

TRIER. Die Stadt bereitet das nächste Konversionsprojekt vor. Aus dem ehemaligen Kasernenareal "Castel Feuvrier" an der Zurmaiener Straße soll ein modernes Wohngebiet mit einem Hotel und einem Jachthafen werden.

Die frühere französische Gendarmerie, heute ein Sperrgebiet im Eigentum des Bundes, zeigt deutliche Anzeichen von Zerfall. In den Kasernengebäuden auf dem Nachbargrundstück - ebenfalls ein trostloser Anblick - herrscht zumindest noch Bewegung, denn hier sitzt die Bundesgrenzschutz-Inspektion Trier. In den nächsten Jahren sollen die französischen Hinterlassenschaften verschwinden und durch Wohnungen mit Blick auf die Mosel, ein neues Hotel und einen kleinen Hafen für Sport- und Segelboote ersetzt werden. Der Stadtrat hat die Aufstellung eines Bebauungsplans einstimmig beschlossen (der TV berichtete). Die Trierer Wohnungs- und Gewerbebau AG (Triwo) will dieses Projekt realisieren.Zusammenarbeit mit privatem Partner

"Die Stadt muss und will sich in diesem Bereich stärker engagieren, denn der Neuordnungsbedarf ist dort sehr hoch", sagt Triers Baudezernent Peter Dietze. Die Zusammenarbeit mit einem privaten Partner ist für die in Konversion erfahrene Stadtverwaltung kein Neuland. "So haben wir es in den vergangenen Jahren immer gemacht", betont Oberbürgermeister Helmut Schröer. "Die Stadt selbst hätte auch gar kein Geld." Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben - das frühere Bundesvermögensamt - als Eigentümer hat signalisiert, dass einer Vergabe dieser Flächen an Private nichts entgegen steht, wenn die Rahmenbedingungen eingehalten werden. Ein Bebauungsplan soll laut Dietze bis September vorliegen. "In dem Planverfahren müssen Verkehrserschließung und Lärmschutz gelöst werden", erläutert der Baudezernent. Das herausragende Merkmal des Areals soll ein eigener Jachthafen werden. "Das wäre die einzige stadtnahe Anlegestelle", betont OB Schröer. Zwar wären dafür zusätzlich zum Bebauungsplan ein Raumordnungs- und ein Planfestellungsverfahren notwendig, aber von Seiten der beiden Fachbehörden gebe es momentan keine Bedenken. "Das Wasser- und Schifffahrtsamt und auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord haben uns signalisiert, dass sie keine grundsätzlichen Einwände gegen ein solches Projekt haben", sagt der Trierer Verwaltungschef. "Wir wollen die städtebauliche Entwicklung initiieren", erklärt Triwo-Vorstandsmitglied Peter Adrian. Bundesgrenzschutz als Mieter

"Der Bund hatte die Liegenschaft ausgeschrieben, und unser Nutzungskonzept hat den Zuschlag bekommen." Das neue Hotel wolle die Triwo an einen Investor abgeben. Außerdem soll eine neue Dienststelle errichtet werden, in die der Bundesgrenzschutz als Mieter einzieht. "Die Wohngebäude werden wir selbst errichten und vermarkten", erklärt Adrian. Wieviel Geld die Triwo dafür in die Hand nimmt, könne erst beziffert werden, wenn der Bebauungsplan steht. 5000 Quadratmeter Wohnfläche, ein Hotel, ein Gebäude für den Grenzschutz und der Hafen - da kommt einiges zusammen. "Das ist mit Sicherheit eine Investition in Millionenhöhe." Der Hafen ist auch aus Adrians Sicht das Juwel des neuen Konversions-Projekts. "Es gibt in Trier noch keine direkte Verbindung zwischen Stadt und Mosel in dieser Größenordnung." Das Zurlaubener Ufer mit seiner großen Wiese biete ideale Voraussetzungen für einen Hafen, der für Sport- und Segelboote geeignet ist. "Es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, bevor definitiv feststeht, dass der Hafen gebaut wird", erklärt Adrian. "Wir sind allerdings fest davon überzeugt, dass man dieses Projekt wie beschrieben realisieren kann."

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