Neues Selbstverständnis

TRIER. (red/rm.) Traumergebnis zum Einstand: Einstimmig wählte die Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg Bärbel Schädlich (45) zur neuen Geschäftsführerin.

Wie auch ihre beiden Vorgänger Wolfgang Wehlen und Günter Köhn wurde Bärbel Schädlich von der Pike auf für diesen Job vorbereitet. Die Triererin begann 1975 ihre Ausbildung in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft. In diesen fast drei Jahrzehnten machte das Handwerk einen großen Wandel durch, auf den die Unternehmerorganisation des Handwerks mit einem ausgeweiteten Dienstleistungsangebot reagiert. "Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe können sich in der Regel keine hochqualifizierte Manager leisten. Vielmehr werden diese betriebswirtschaftlichen Aufgaben vom Unternehmer in Personalunion übernommen. Hier setzen wir künftig an und versuchen, diese Lücke über ein gezieltes Dienstleistungsangebot zu schließen", betonte die neue Geschäftsführerin. Ein verändertes Selbstverständnis also, das bei den Delegierten und Gästen der Versammlung großen Beifall fand. Derzeit betreut die Geschäftsstelle (Loebstraße 18) 31 Innungen mit 1139 Mitgliedsbetrieben. "Wir wollen Zeichen setzen und uns an unseren Leistungen messen lassen", kündigte Bärbel Schädlich an. Den Begriff "Innungsmitglieder" klammerte die 45-Jährige in ihrer Rede bewusst aus: "Wir sprechen von Kunden." Auch Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt unterstrich die "neue, moderne Denkweise als einen äußerst wichtigen Schritt in die richtige Richtung". Er und seine Vorstandskollegen sicherten Bärbel Schädlich die notwendige Unterstützung bei der Realisierung dieser ehrgeizigen Zielsetzungen zu. Herbert Tschickardt berichte in seinem Statement über eine interessante Informationsveranstaltung mit dem Leiter der Gewerbeaufsicht in Luxemburg, Claude Lorang. Die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg strebt hier eine Vereinfachung der "Mandataire-Regelung" in Luxemburg an. Der Kreishandwerksmeister kritisierte die drastische Beitragserhöhung bei der Berufsgenossenschaft (in vier Jahren 32 Prozent). Tschickardt regte an, gemeinsam mit der Handwerkskammer Trier (HWK) eine Petition beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit einzubringen. Ziel sollte sein, die Beitragshöhe der jeweils konjunkturellen Entwicklung anzupassen. Die Beitragslast sei so erdrückend, dass viele kleinere Betriebe in große finanzielle Schwierigkeiten kommen. HWK-Präsident Hans-Josef unterstrich in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft und verwies auf die Vermarktung des "Meistertitels", der als Zeichen guter handwerklicher Leistung dienen sollte. Neben der Berufung Bärbel Schädlichs zur Geschäftsführerin wurde Franz Fusenig, Obermeister der Elektroinnung Trier-Saarburg, ebenfalls einstimmig als neues Vorstandsmitglied für die Kreishandwerkerschaft gewählt. Fusenig ersetzt die ausscheidende Elisabeth Palm.

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