Neues im Klassiker aus Trier

TRIER. Über 550 Mitglieder zählt der Verein Trierisch derzeit. Rund die Hälfte davon und andere Interessierte kamen zur Vorstellung der 44. Neuauflage des Neuen Trierischen Jahrbuches, die zum vierten Mal im Rahmen einer Matinee im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum erfolgte.

Fischers Maathes alias Matthias Fischer alias Helmut Haag wiewelte auch bei der Jahrbuch-Präsentation und hielt den Trierern in seiner mundartlich rustikalen Art den Spiegel vor. Doch im "größten Dorf der Eifel" tut sich auch so einiges. Das Neue Trierische Jahrbuch beweist dies schon zum 44. Mal. Auf den 55. Band käme man sogar, zählte man die elf gemeinsam mit der Stadtbibliothek zwischen 1950 und 1960 veröffentlichten Ausgaben des "Trierischen Jahrbuches" dazu.31 Autoren kommen zu Wort

Der Redaktionsausschuss sei erweitert und verjüngt worden, obwohl die Arbeit am Jahrbuch immer wieder durch die "leidige Finanzierung" auf die Probe gestellt werde, sagte Vorsitzender Herbert-Michael Kopp. "Ohne Geld kein Buch", meinte er prägnant. Dennoch kommen auch in diesem Jahr auf 304 Seiten 31 Autoren in 40 Beiträgen zu Wort, deren Werk Udo Fleck vom Kliomedia-Verlag vorstellte. Im Jahrbuch 2004, sinnigerweise das Jahr der Wahl zum größten Trierer, kommen namhafte Kinder der Stadt zu Ehren. Angefangen mit der großen Napoleon-Ausstellung, auf die Christl Lenert-Leven einen Rückblick liefert, widmet sich der im vergangenen Jahr zum Ehrenmitglied ernannte Franz Ronig der Heiligen Helena und dem berühmten Baumeister und Architekten Balthasar Neumann. Den Heiligen Simeon nimmt Alfred Haverkamp, Professor für Mittelalter-Geschichte an der Trierer Universität, mit seinem anlässlich der Präsentation des letzten Jahrbuches gehaltenen Vortrag unter die Lupe. Für Wolfgang Schmid gab der 650. Todestag des Kurfürsten Balduin von Luxemburg Anlass für eine Nachlese. Außerdem wirft er einen Blick zurück in das Atelier des Erzbischofs Kuno von Falkenstein und auf die Trierer Buchmalerei des ausgehenden Mittelalters. Auch der Jesuitenpater Friedrich Spee (1591-1635) wird neben weiteren historischen Figuren und im Reigen der Beiträge zu Kunst, Kultur, Architektur, Geschichte, Mundart und Buchbesprechungen mit Trier-Bezug nicht ausgelassen. Christoph Böhr und Gregor Escher reflektieren über die Geschichte des streitbaren und mutigen Theologen sowie das 40-jährige Bestehen des Friedrich Spee-Chores, dessen Mitglied Escher ist. So nahm auch bei der Matinee im Museum neben der Heimatpflege durch den Vortrag von Mundart-Gedichten und dem gemeinsamen Singen des Moselliedes Friedrich Spee viel Raum ein. Prädestiniert für den Festvortrag über den Jesuitenpater und den Chor war Domvikar Engelbert Felten - selbst auch Tenor im Spee-Chor - der für das Selbstverständnis der Sänger die Vorbildfunktion Spees als grenzenüberschreitender Mensch und Kämpfer für die Freiheit verdeutlichte. So umrahmte der Chor unter Leitung von Martin Folz die Veranstaltung musikalisch, unter anderem mit Spee-Liedern. Seine Uraufführung konnte das "Chorwerk TR-nord", endlich unter dem neuen Namen, mit dem von Walter Liederschmitt komponierten und von Martin Folz arrangierten Lied "Trevir...per dulzor!" aus den Carmina Burana feiern. Das Stück aus dem 12. Jahrhundert mit Versen in lateinischer Sprache und dem Refrain auf Mittelhochdeutsch interpretierten die Chormitglieder im Wechselgesang mit Wolthär und ist im Buch nachzulesen.

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