Neues und Bekanntes über die Stadt

TRIER. Publikumsstarke Veranstaltung mit zwei großen Höhepunkten und mehreren kleinen: Nicht nur die druckfrische Auflage des Neuen Trierischen Jahrbuchs wurde erstmals präsentiert, sondern das literarische Erbe von "Peter von der Mosel (1875 bis 1935)" bekam einen neuen "Nachlassverwalter".

Sich bereits am Christkönigtag, dem letzten Sonntag des alten (Kirchen)-Jahres, auf Weihnachten zu freuen, wäre dem eingefleischten Ur-Trierer wohl noch etwas zu früh, insbesondere wenn er zu den Mitgliedern des "Vereins Trierisch" gehört. Wochen vor dem Fest gilt es schöner Tradition folgend zunächst einmal ein ebenfalls wichtiges Ereignis (wenn auch nicht ein ganz so großes wie Weihnachten) in den Mittelpunkt zu rücken: das Erscheinen des alljährlich wiederkehrenden "Neuen Trierischen Jahrbuchs" (NTJ), nunmehr in der 46. ununterbrochenen Folge vorliegend. Die 200 Stühle im Bischöflichen Museum am Sonntag reichten bei Weitem nicht aus, allen Gästen eine Sitzmöglichkeit anzubieten. Anders war die Logistik für das neue Jahrbuch-Band, das in ausreichender Zahl geordert war, um den vielen Kaufwünschen nachzukommen. Bekannt dafür, dass die offizielle Buchpräsentation in einem stilvollen, feierlichen Rahmen stattfindet, hielt sich Vorsitzender Herbert-Michael Kopp nicht lange mit großen Vorreden auf, sondern gab nach herzlicher Begrüßung der Gäste die "Bühne" frei für ein kurzweiliges, teils amüsantes Begleitprogramm mit Mundart- und Gedichtvorträgen (Walter Schrage, Josef Norta, Margit Maringer, Heribert Bisdorf, Monika Bisdorf, Lieselotte Haupers), hervorragend dargebotener Klaviermusik (Klauspeter Bungert) und nicht zuletzt einem Festvortrag von Michael Schroeder über seinen Großvater, Peter Schroeder (1875 bis 1935), auch bekannt als "Peter von der Mosel"."Der Stoff geht so schnell nicht aus"

Die Hommage des Enkels hatte einen besonderen Grund: Die Nachkommen des Dichters und Schriftstellers, Heimat- und Sprachforschers waren zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen, den Nachlass von Peter von der Mosel dem Trierer Stadtarchiv zu übereignen. Sichtlich erfreut nahm Professor Gunther Franz das Geschenk dankbar an, um den literarischen Nachlass sicher aufzubewahren, ihn zu erforschen und zu publizieren. Stadtarchiv und -bibliothek erführen eine "wichtige und schöne Ergänzung", sagte Gunther Franz. Und weil zehn Ordner zu schwer waren, um sie zu übergeben, geschah dies symbolisch mit einem kleinen Bändchen aus dem Lebenswerk Schroeders. 300 Seiten umfasst das neue Jahrbuch, Buchseiten, auf deren Erscheinen nicht wenige Trierer (und die es werden wollen) gespannt wie ein Flitzebogen warteten. Der Stoff gehe so schnell nicht aus, sagt Herbert-Michael Kopp mit Hinweis darauf, dass es immer wieder vorkomme, dass Beiträge ins nächste Jahr geschoben werden müssten. Über allem ehrenamtlichen Tun wache "pingelig" ein aus zwölf Personen bestehender Redaktions-Ausschuss. Inhaltlich (kurz vorgestellt von Udo Fleck) bietet der Band viel kulturhistorische Lektüre. Er widmet sich aber gleichzeitig auch Persönlichkeiten von Gegenwart und Vergangenheit meist mit Trier-Bezug. Da können selbst Ur-Trierer wie Gisela Brach noch Neues lernen: "Mich erfüllt immer eine große Neugier." Und Karl-Heinz Haupers, ebenfalls eifriger Leser, meint: "Man lernt immer wieder Neues über Trier…". Das Neue Trierische Jahrbuch ist im Buchhandel erhältlich zum Preis von 12,90 Euro. Vereinsmitglieder können das Jahrbuch in der Drogerie Jacobi, Fleischstraße 49, abholen.

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