Neues wagen, Bewährtes bewahren

Beworben und auf Anhieb beauftragt worden: Also richtet der Kreis-Chorverband Trier-Stadt als Gastgeber die Jahrestagung des Chorverbandes Rheinland-Pfalz aus (Samstag, 15. März). Über 150 Delegierte aus dem ganzen Land werden dazu erwartet.

Trier. (LH) Für die Ausrichtung des Jahrestreffens mit Vertretern aller im Verband organisierten rheinland-pfälzischen Chöre wird man salopp gesagt nicht "verdonnert", sondern man erhält von höchster Verbandsstelle den Zuschlag. Eben das hat funktioniert beim Kreis-Chorverband Trier-Stadt, der am Samstag, 15. März, im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer die Jahrestagung des Chorverbandes (vormals Sängerbund, 26 Kreise) Rheinland-Pfalz ausrichten wird. Darüber freuen sich Hans-Joachim Schrodt und Kurt Müller, Vorsitzender und Stellvertreter des Kreis-Chorverbands Trier-Stadt. Auch wenn damit jede Menge Arbeit verbunden ist. Perosnalquerelen bereinigt

Trier werde ein guter Gastgeber sein, versprechen die beiden Repräsentanten. In der Vergangenheit gab es einige Wirren an der Spitze des Interessen-Verbandes auf Landesebene, doch mittlerweile befinde man sich wieder in "ruhigem Fahrwasser", verschweigen Schrodt und Müller nicht die Querelen von einst. Mitunter ein Verdienst des neuen Präsidenten Karl Wolff (Birnbach, Westerwald), seit Frühjahr 2007 im Amt. Landauf, landab (mal stärker, mal weniger stark) bekannt sind die Nachwuchsprobleme, insbesondere bei reinen (Männer-)Chören. Hier sei gerade in letzter Zeit viel getan worden, um die Wende zu schaffen, sind die beiden Repräsentanten des Trierer Chorsingens überzeugt. Auf Veränderungen müsse reagiert werden. Dabei werde Altbewährtes nicht gänzlich über Bord geworfen. Das A und O sei die Nachwuchsarbeit, die bereits im Kindergarten und in der Schule beginnen - und danach kontinuierlich fortgeführt werden müsse. Mit diesem Ansatz gelinge es, die Chorwelt auf hohem Niveau zu halten und zu sichern. Chöre mit 100 und mehr Aktiven waren in der Blütezeit (50er und 60er Jahre) keine Seltenheit. Heute hat sich die Zahl der Aktiven in einem durchschnittlich besetzten Chor deutlich dezimiert - auf etwa 30 Sänger. Dennoch: Schwarzmalen ist die Sache des Sängerverbands Trier-Stadt nicht: 27 Chöre mit 1800 Sängerinnen und Sängern (davon 750 Jugendliche) zählt laut Müller die örtliche Ebene in der Stadt mit nur wenigen "chorlosen" Stadtteilen. Wenn in der Vergangenheit ein traditionsreicher Chor aufgeben musste, war dies eine "bittere Sache", erläutert Vorsitzender Schrodt. Spaß, Freude und viele Glücksmomente gewinnen Schrodt und Müller dem gemeinschaftlichen Singen ab und erinnern sich an manch einen Auftritt mit Gänsehautcharakter für die Akteure auf der Bühne. Oder: "Mitten im Sommer in Indien auf besonderen Wunsch ,O Tannenbaum' zu singen, war ein anderer kurioser Augenblick", sagt Hans-Joachim Schrodt. So wichtig die Probenarbeit auch sei, so wichtig seien für Sänger und Sängerin die Live-Auftritte vor Publikum: Dabei kämen die besonderen Momente wie von allein... EXTRA Programm: Der Chor-Verbandstag Rheinland-Pfalz (Samstag, 15. März, ab 9 Uhr, Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer, Trier) beschäftigt sich unter anderem mit dem Jahresbericht des Vorsitzenden, Berichten weiterer Sparten, Ergänzungswahlen, Terminen und aktuellen Fragen aus der Verbandsarbeit. (LH)

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