Nicht ernst genommen

TRIER. Die Forderung der Anwohnerinitiative "Olewiger Straße" nach einer ständigen Überwachung der Tempo 30 Zone durch ein stationäres Radargerät, einem so genannten "Starenkästen", hat in der Sitzung des Ortsbeirates Mitte-Gartenfeld für Zündstoff gesorgt.

Dominik Heinrich (Bündnis 90/Die Grünen) warf Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner (CDU) vor, Schriftstücke, die an den Ortsbeirat herangetragen würden, vorher zu selektieren. Von dem Wunsch der Anwohnerinitiative "Olewiger Straße" zu einem Dialog habe er nur durch Zufall erfahren. Die Anhörung der Anwohner fand trotz der mehrheitlichen Ablehnung durch den Ortsbeirat statt, weil sich das dafür notwendige eine Viertel der Mitglieder für eine Anhörung ausgesprochen hatte."Man wollte nicht, dass sie hier sind"

"Ich muss ganz klar sagen: Man wollte nicht, dass sie hier sind. Nur durch die Position der Grünen und die Unterstützung der SPD können sie hier sein," unterstrich Heinrich. Katharina Worring-Buchow, Sprecherin der Anwohnerinitiative, zeigte sich unbeeindruckt von dem parteipolitischen Schlagabtausch und forderte den Ortsbeirat auf, geschlossen und parteiübergreifend ihre Forderungen zu unterstützen. Die Lärmschutzmaßnahmen der Stadt, die sich auf die Bezuschussung von Lärmschutzfenstern, das Aufstellen von Pollern, die Verbesserung der Beleuchtung und einer Querungshilfe beschränkten, seien keinesfalls ausreichend oder gar effektiv. Nur eine ständige Überwachung des Tempolimits und die dringend notwendige Reparatur der Hydrantendeckel könnten die Situation verbessern. Die Anwohner äußerten ihren Unmut darüber, dass bestehende Geschwindigkeitsbeschränkungen aus parteipolitischen Gründen nicht kontrolliert würden. "Herr Schröer hat uns vor Jahren gesagt: Ich weiß gar nicht, was sie wollen", beklagte Dr. Ulrich Roth, ehemaliger Sprecher der Initiative.Plant Verwaltung dreispurigen Ausbau?

Es entstehe der Eindruck, dass man an der höchsten Stelle der Stadt nicht ernst genommen werde. "Es gibt bereits Pläne der Verwaltung, die Olewiger Straße dreispurig auszubauen. Ob es am Geld oder am politischen Willen scheitert, weiß ich nicht", so Roth weiter. Nachdem Kuhner die Diskussionsrunde für beendet erklärt hatte, beschloss der Ortsbeirat mehrheitlich, die Verwaltung aufzufordern, zwei stationäre Radargeräte in der Olewiger Straße aufzustellen. Mit diesen Geräten soll die Einhaltung des Tempolimits rund um die Uhr überwacht werden. Bis diese in Betrieb genommen werden, soll die Polizei Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Darüber hinaus sollen die Stadtwerke aufgefordert werden, die bereits vor elf Jahren versprochenen Reparaturarbeiten an der Straße durchzuführen.

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