Nicht ganz dicht - Neuer Mangel beim Pannen-Panzer Puma: Bei Regen läuft Wasser ins Fahrzeug

Trier/Berlin · Er hat den Prüfern in der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier etliche graue Haare beschert. Seit der Schützenpanzer Puma im vergangenen Jahr offiziell an die Bundeswehr übergeben wurde, gilt er als Stolz der deutschen Wehrtechnik. Doch nun plagt das Fahrzeug ein banales Problem: Es ist nicht ganz dicht.

Der Puma ist in der Wildnis ein stolzes Tier. Kräftig, sehr beweglich und auf keinen Fall wasserscheu. Die meisten dieser Attribute treffen auch auf den Schützenpanzer Puma zu, leider nur die meisten. Denn mit Wasser steht das Fahrzeug zurzeit auf Kriegsfuß - zumindest wenn es von oben kommt.

Es geht um die Dachluke, genauer um die "Zwei-Mann-Luke im hinteren Kampfraum", berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium. Die ist undicht. Wenn es stark regnet, dringt Wasser ein. Auch mit einem Hochdruckreiniger sollte man dem Panzer nicht zu nah kommen.

Die Mängel sind dem Verteidigungsministerium nach dem Bericht bereits seit 2015 bekannt. Selbst das Herstellerkonsortium hat einen "Verbesserungsbedarf" bei der Dichtung der Dachluke eingeräumt. Seit dem 64. Serienfahrzeug würden deswegen neue Dichtungen eingebaut. Die Pumas davor werden aber erst dann repariert, wenn sie ohnehin in die Wartung müssten, was jedoch einige Zeit dauern kann. Das wird vom Verteidigungsministerium akzeptiert, weil der Mangel laut eines Schreibens nur "vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft" des Panzers hat. Das mag zwar für die Technik stimmen, wird die betroffenen Panzergrenadiere beim nächsten nassen Herbsttag sicherlich nicht besonders erfreuen.

Der Schützenpanzer Puma ist auch in der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier erprobt worden. Dabei wurden auch diverse Mängel entdeckt. Das pannengeplagte Rüstungsprojekt hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, weil bekanntgeworden war, dass es sich um insgesamt 2,3 Milliarden Euro verteuert hatte .

Extra:

Schützenpanzer sind leichte bis mittelschwere Panzer, die ein Gewicht von 25 bis 40 Tonnen haben. Sie transportieren die Infanterie ins Gefecht und unterstützen sie im Kampf. Der Puma ist allerdings schwerer. Er soll die Lücke zwischen leichten Infanterie- und schweren mechanisierten Kräften schließen.

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