Nicht mehr grün

"Ich fühlte mich wie auf der Anklagebank." Nach einer von harter Kritik geprägten Mitgliederversammlung tritt Lydia Hepke, Spitzenkandidatin der Grünen in der Kommunalwahl 2004, aus ihrer Partei aus. Ihr Ratsmandat will Hepke nicht aufgeben und in der Fraktion weiterarbeiten - jedoch nur noch bis 2009.

Trier. (jp) Lydia Hepke hat seit der mittlerweile zwei Wochen zurückliegenden Mitgliederversammlung jeden Kommentar verweigert. Gestern brach sie im Gespräch mit dem TV ihr Schweigen und sprach zum ersten Mal über die Hintergründe ihrer Entscheidung."Auf dieser Mitgliederversammlung wurde die Arbeit der Stadtratsfraktion hart kritisiert", sagt Hepke, die 2004 die Liste der Partei für die Stadtratswahl anführte. "Der Ton dieser Diskussion war inakzeptabel und sehr verletzend, nicht nur für mich." Mit einem "derartigen Schwall an Kritik" habe die Fraktion nicht gerechnet. "Quasi unsere gesamte Arbeit stand im Sperrfeuer. Es war ein Hagel destruktiver Kritik."Einen Tag nach der Versammlung trat Hepke aus Bündnis 90/Die Grünen aus. "Ich sehe diesen Schritt als konkreten Protest gegen den Ton der Mitgliederversammlung", erklärt sie im Gespräch mit dem TV. "Es wäre jedoch wesentlich drastischer gewesen, aus der Fraktion auszutreten." Das werde sie nicht tun, betont die Pfarrersfrau und dreifache Mutter, die seit 1999 einen Sitz im Trierer Stadtrat hat. "Ich behalte mein Mandat und stehe weiterhin voll hinter der Arbeit unserer Fraktion."Dennoch wolle sie bei der kommenden Kommunalwahl 2009 nicht mehr antreten. "Das war kein spontaner Entschluss. Ich habe mir das sehr lange und gründlich überlegt."

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