Nicht mehr wegzudenken

TRIER. Er wohnt seit 26 Jahren im Schammatdorf, engagiert sich dort im Verein. Sie ist eine echte Koryphäe in Kreativität und Kinderbetreuung. Zusammen haben sie eine Tochter und vier Zwillingssöhne, doch das hindert sie nicht daran, sich mit noch mehr Kindern zu umgeben...

"Ja, ich bin ein Ureinwohner hier", lacht Herbert Prinz. "1979 war ich bereits hier, da hatte ich gerade eine Stelle an der Uni gefunden." Der gelernte Industriekaufmann aus Neumagen arbeitete dort an der Pforte: "Ich war der Empfangschef - an mir mussten alle vorbei!" Mittlerweile ist er in der Setzerei der Universität beschäftigt. Im Schammatdorf war er Schatzmeister unter dem damaligen "kleinen" Bürgermeister Peter Kappenstein, 1985 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Schammatdorf. Heute ist er für die ortseigene Zeitschrift "Dorfbote" zuständig. Als Kind verlor Herbert Prinz durch einen Autounfall beide Beine; seinen Humor jedoch hat er nie verloren. Vielleicht war dies mit ein Grund, dass ihn seine spätere Frau Sabine so sympathisch fand, wie er da im Dorfkneipchen saß... "Er hat mir zugewunken, und beim Pfarrfest habe ich ihn dann richtig kennen gelernt. Ein halbes Jahr später waren wir verheiratet", berichtet die lebhafte junge Frau. 1993 wurde ihnen Tochter Vanessa geboren, drei Jahre später die Zwillinge Moritz und Julian, vier Jahre darauf Felix und Fabian. "Das ist recht selten, aber Zwillinge gibt es in meiner Familie öfter", meint Sabine Göttlich-Prinz locker. Dennoch bekam sie die eine oder andere dumme Bemerkung zu hören. Auch sie verliert nur selten ihren Humor und ihre gute Laune, trägt alle Unbillen des Daseins mit Gelassenheit: Ob es die gefährliche Situation war, der die angehende Erzieherin bei einer Nachtwache im Jugendheim ausgesetzt war, der wochenlange Aufenthalt auf der Frühchenstation mit Moritz und Julian - oder ihre ständigen Probleme mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wer immer die Familie Prinz im Schammatdorf besucht, stellt zwei Dinge fest: Die Wohnung ist voll mit munter spielenden Kindern und wunderschönen selbst gebastelten Dingen. "Ich kann ja noch nicht rausgehen zum Arbeiten, daher hole ich mir Kinder heim - ich hab's ja auch gelernt!" So betreut Sabine Göttlich-Prinz unter anderem Zwillinge, bald zwei Jahre alt. "Das mit dem Basteln ergab sich, weil ich mir fest vorgenommen hatte, die Weihnachtsgeschenke für den ganzen Verwandten- und Bekanntenkreis selbst zu machen", erläutert sie. "Meine Schwester kommt dann, und wir machen hier Massenproduktion..." Besonders beliebt sind ihre vielfältigen bunten Basteleien aus Holz - doch sie kommt mit jedem Material gut zurecht. "Ich probiere meistens alles mal aus..." So hat sie bereits einiges verkauft, arbeitet auch auf Bestellung. Mittlerweile verfügt sie über eine eigene Werkbank; wenn sie sich in den Keller zurückzieht, betreut Herbert die Kinder. "Die neuen Tempo-Boxen sind sehr schön geworden", schwärmt sie. Ihr Traum ist ein eigener kleiner Laden in der Saarstraße: "Die Leute könnten bei mir das Material kaufen, und ich würde ihnen beim Basteln Hilfestellung geben, ihnen alles zeigen... das würde ich wirklich gern machen!"

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