Nicht nur Busse stehen still Der Notfahrplan soll es richten

Die Gewerkschaft Verdi lässt auch in Trier die Muskeln spielen: Nicht nur 50 Busfahrer beteiligen sich heute an dem ganztägigen Warnstreik im öffentlichen Dienst, auch Mitarbeiter der Stadtreinigung, eines Kindergartens und die Hausmeister der Trierer Schulen legen ihre Arbeit nieder. Nur 30 der insgesamt 80 Busfahrer der SWT Stadtwerke Trier Verkehrs-GmbH beteiligen sich heute nicht am Verdi-Streik. Mit einem Notfahrplan versuchen sie, die Fahrgäste in Trier an ihre Ziele zu bringen.

 Vergebliches Warten auf den Bus – das gab es schon einmal: Im Mai 2002 demonstrierten die Busfahrer zum Leidwesen vieler Pendler für das Tariftreuegesetz. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Vergebliches Warten auf den Bus – das gab es schon einmal: Im Mai 2002 demonstrierten die Busfahrer zum Leidwesen vieler Pendler für das Tariftreuegesetz. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Trier. Etwa 350 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus Trier erwartet Verdi heute Morgen um 9 Uhr zur gemeinsamen Kundgebung auf dem Kornmarkt. Es sind nicht nur die 50 der insgesamt 80 Busfahrer der SWT Stadtwerke Trier Verkehrs-GmbH, die dem Aufruf zur Arbeitsniederlegung folgen (der TV berichtete) - auch fünf Erzieherinnen des städtischen Kindergartens Alt-Tarforst, zahlreiche Mitarbeiter der Stadtreinigung und die Hausmeister der Schulen in Trier machen bei dem Warnstreik mit.Im Busverkehr müssen die Fahrgäste mit zahlreichen Einschränkungen rechnen - zwar sollen die Pendler mit einem Notfahrplan zu ihren Fahrtzielen gebracht werden (siehe Artikel unten), einen reibungslosen Ablauf wird dieser aber angesichts der engen Personalsituation nicht gewährleisten können. Dennoch geht Monika Peters, Pressesprecherin der Trierer Polizei, nicht von einem Verkehrschaos auf den Straßen aus. "Wir sind alle gehalten, uns in Geduld zu üben", sagte Peters gestern auf TV-Anfrage. Besondere Maßnahmen und Kontrollen seitens der Polizei seien nicht geplant. Mehr Kopfzerbrechen als die Situation im Personennahverkehr bereitet Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf ohnehin der Streik in einer anderen städtischen Abteilung: Auch der Fuhrpark der Stadtreinigung wird heute bestreikt, hier stehen die Fahrzeuge für den Winterdienst. Sollte es heute schneien, wird aber garantiert gestreut, verspricht Frühauf: "Wir haben mit Verdi eine Vereinbarung getroffen, die Verkehrssicherheit geht eindeutig vor." Auch die Schüler der Trierer Schulen werden heute trotz streikender Hausmeister nicht vor verschlossenen Türen stehen, ein anderweitiger Schließdienst ist organisiert. Ebenso werden auch zwei der insgesamt sieben Erzieherinnen des städtischen Kindergartens Alt-Tarforst ihre Arbeit nicht niederlegen und eine Notgruppe für die Kinder einrichten, deren Eltern keine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden haben. Trier. (neb) Der übliche Takt ist heute außer Kraft gesetzt, im Notfahrplan sind die Linien 4, 5, 7, 8, 14 und 85 komplett gestrichen. Fahrgäste aus dem Maarviertel können auf die Linie 1 ausweichen, die über die Paulinstraße fährt. Fahrgäste aus Irsch sollen die Linie 33 nehmen. Fahrgäste aus Quint, Pfalzel und Ehrang sollten auf die Züge der Deutschen Bahn umsteigen. Fahrgäste von Mariahof und Weismark können ab Heiligkreuz mit der Linie 2 fahren. Die nächste Haltestelle für Fahrgäste von Mariahof befindet sich in der Adolf-Kolping-Straße, für Fahrgäste von der Weismark liegt die Haltestelle in der Straßburger Allee.Die Linien 1, 3, 81, 82, 83, 86 und 87 fahren nur unregelmäßig. Die Linien 2, 6, 10, 12, 17, 30, 33, 34, 40 und 84 fahren voraussichtlich nach dem normalen Fahrplan. Allerdings muss mit Verspätungen gerechnet werden.Fahrgäste können sich über die Streik-Hotline 0651/717-273 oder im Internet unter www.stadtbus.info informieren.

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