Nicht nur Namensgeber

Soll das Hindenburg-Gymnasium seinen Namen ändern? Höchstwahrscheinlich im März diskutiert der Stadtrat über einen Vorschlag der CDU-Fraktion. TV-Leser Christian Eberhard aus Trier merkt nun an, dass Hindenburg auch Ehrenbürger Triers ist.

Trier. (BP) Berlin, Potsdam, Wuppertal, Dresden, Hannover, Münster, Hamburg, Stuttgart - die Liste ließe sich ohne Probleme endlos fortsetzen. In 3823 Städten und Gemeinden Deutschlands wurde Paul von Hindenburg in den 20er und 30er Jahren zum Ehrenbürger ernannt. So auch in Trier. 1930 wurde ihm die Würde - so die Information auf der städtischen Website - aufgrund seines "Vorbilds für Bürgertugenden" verliehen. Nun ist Hindenburg - einer von insgesamt 18 Trierer Ehrenbürgern - auch hier wieder zum Thema geworden, angestoßen von der CDU-Fraktion, aufgegriffen vom Ex-Landtagspräsidenten Christoph Grimm. Allerdings geht es in der Diskussion - im Gegensatz zu anderen Städten - nicht um die Ehrenbürgerwürde selbst, sondern um eine Umbenennung des Hindenburg-Gymnasiums (HGT). Viele TV-Leser haben sich kontrovers zu diesem Thema geäußert. Christian Eberhard bringt nun den Fakt "Ehrenbürger" in die Diskussion ein und schreibt: "Solange dies [die Ehrenbürgerwürde] der Fall ist, halte ich eine Diskussion über eine Namensänderung für absolut überflüssig. Als Ex-Schüler des HGT habe ich, trotz der Teilnahme an diversen Austauschprogrammen, niemals die Erfahrung gemacht, dass mit Spott oder gar Verachtung auf den Namen der Schule reagiert wurde." Und weiter: "Anstatt über sinnlose Namensänderungen zu debattieren, sollte man sich besser um die Problematik der Unterrichtsausfälle kümmern". Die letzte Diskussion in Sachen Ehrenbürger hatte es in Trier wegen Adolf Hitler gegeben, dem formal diese "Würde" nicht aberkannt wurde, wenn er auch in der Liste nicht mehr auftaucht. Warum? Weil die Trierer Ehrenbürgerwürde mit dem Tod auch erlischt - also auch bei Hindenburg.

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