Nicht nur gucken, sondern kaufen

Alles bestens: Nur vier Wochen nach dem jüngsten verkaufsoffenen Sonntag hatte der Trierer Einzelhandel gestern zum traditionellen Mantelsonntag geladen. Und wieder strömten Zehntausende in die Stadt.

Trier. Um kurz vor 13 Uhr scheint die Stadt noch zu schlafen: Das zum Alleen-Center gehörende Parkhaus in der Ostallee ist so gut wie leer und die Straßen sind es auch. Nur eine halbe Stunde später ändert sich das Bild: Im Sekundentakt hebt sich die Schranke zum Center-Parkhaus, im Elektro-Riesen "Media Markt" drängen sich die Kunden. Ab 14 Uhr ist auch der Hauptmarkt in der City proppevoll. Offenbar lockt das trockene, schöne, aber nicht zu warme Herbstwetter zum Shopping. "Die Stadt ist voll, und die Kunden gucken nicht nur - sie kaufen auch", freut sich Buchhändler Georg Stephanus. Trier scheint von der befürchteten Rezession unberührt. "Die Leute kaufen - und zwar nicht nur Mäntel", bestätigt Horst Hauser, Mitinhaber des Modehauses Marx.

Nächster Verkaufssonntag am ersten Advent



Mit besonderen Lockmitteln - wie beim Oster- und Herbstmarkt, die an anderen verkaufsoffenen Sonntagen für Publikum sorgen sollen - muss der Einzelhandel beim Selbstläufer Mantelsonntag nicht aufwarten. Einzelne Geschäfte bieten trotzdem Mitmach-Aktionen, vor allem für Kinder, an.

Viel Rummel herrscht auch bei der Allerheiligen-Messe auf dem Viehmarktplatz: "Heute ist der Betrieb gut - im Gegensatz zum Freitag und Samstag", sagt Mirco Conrad aus Bitburg, der zum fünften Mal mit seiner Pfeilwurf-Bude dabei ist. Wenige Meter weiter hat der vierjährige Tom gerade beim Entenangeln eine kleine Eisenbahn gewonnen. Jetzt kräht er: "Ich will einen Luftballon!" Dabei ist Familie Schu-Schätter aus Ensch an der Mosel mit zwei Kindern unterwegs. "Da muss man sein Budget begrenzen", sagt Vater Martin. Aber eine Fahrt mit dem Karussell ist schon noch drin.

Zu dritt streifen Polizeibeamte über die Kirmes. "Es herrscht viel Betrieb, aber alles läuft problemlos", heißt es aus deren Einsatzzentrale. Auch auf den Straßen bleibt es ruhig. Die Parkhäuser sind zwar um die Mittagszeit nahezu voll belegt, zu Warteschlangen vor den Schranken kommt es aber nicht. Auch, weil der kostenlose Bus-Pendelverkehr ab der Fachhochschule und dem Messepark gut angenommen wird: Die im Zehn-Minuten-Takt zwischen den Parkplätzen und der City pendelnden Busse sind zwar nicht gerade überfüllt, aber gut besetzt.

Der nächste verkaufsoffene Sonntag in Trier ist am ersten Advent, der auf den 30. November fällt.

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