Nicht richtig verriegelt

MARIAHOF. Laut des Gutachtens der Berufsgenossenschaft führte ein nicht korrekt verriegeltes Gerüstelement zum Tod des 38-jährigen Gerüstbauers, der am Samstag im Trierer Stadtteil Mariahof mit einem Lastenaufzug aus 28 Metern Höhe in die Tiefe abstürzte. Ein technischer Defekt ist nach Angaben der Polizei auszuschließen.

"Alle vorgeschriebenen Sicherheitshinweise waren korrekt im Aufzug angebracht", sagte Polizei-Pressesprecher Reinhard Rothgerber. "Nach dem Stand der Ermittlungen hatte der Mann das Gerüstelement, dessen unsachgemäße Verriegelung zu dem tragischen Unfall führte, selbst angebracht." 15 Jahre Erfahrung als Gerüstbauer

Der Mann aus dem Raum Bitburg war mit einem Kollegen mit der Einrüstung des Hochhauses Nummer 69/71 in der Straße Am Mariahof beschäftigt, an dessen Dach die Trierer Gerüstbaufirma Dieter Hennen Ausbesserungsarbeiten vonehmen sollte. Nachdem er mit einem Lastenaufzug Gerüstmaterial in den achten Stock transportiert hatte, war er mit der Aufzugsgondel 28 Meter in die Tiefe gestürzt. Der Eifeler, der 15 Jahre lang als Gerüstbauer gearbeitet hatte, erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren inneren Verletzungen. In und um das Hochhaus findet am Abend des 2. September das Sozio-Musikprojekt "Klangwand" statt. "Wir haben in unserer Projektgruppe lange darüber gesprochen und wir werden unsere Veranstaltung trotz des Unglücksfalls stattfinden lassen", sagte Thomas Roth, Leiter des Projekts. "Zu Beginn des experimentellen Konzerts wird es eine kurze Einführung geben, in deren Rahmen der tragische Todesfall angesprochen werden wird." In dem Projekt Klangwand, bei dem die Bewohner des Hochhauses aus den 60ern zusammen mit Musikvereinen und bekannten Profimusikern aller musikalischen Sparten eine Komposition aufführen werden, steckt monatelange, intensive Vorarbeit. Die 32 Balkone des so genannten "Russenbunkers" sollen sich dabei in 32 Minibühnen verwandeln. Gerhard Stäbler, künstlerischer Leiter des Sozioprojekts, hat eigens dafür ein einstündiges Musikstück geschrieben. Die Leiendecker Bloas wird ebenso dabei sein wie Chöre und Musikvereine aus den Stadtteilen, die von umliegenden Dächern und Freiflächen das Konzert begleiten. Eine Beleuchtungsanlage wird für Lichteffekte sorgen.Für bessere Nachbarschaft

Das Projekt soll zum einen der besseren Nachbarschaft der Mariahofer dienen und zum anderen zwischen Unterhaltungsmusik und so genannter "ernster Musik" eine Brücke schlagen. Finanziert wird das für Besucher kostenlose Projekt über Spenden und den Vertrieb eines Holz-Spielzeugkreisels.

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