Nicht unsere Baustelle

Heute weilt der Trierer Oberbürgermeister in Berlin, um gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus anderen Städten gegen das Ausbluten der kommunalen Finanzen zu demonstrieren. Was hat das mit dem Platzen des Schüleraustauschs Trier-Herzogenbusch zu tun? Mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Denn es ist vorrangig die marode Finanzlage, die die Verwaltung und den Rat zwingt, unkonventionelle Initiativen wie das Austausch-Projekt nach Maßgabe der Geschäftsordnung zu behandeln, und die lautet: nicht unsere Baustelle, soll halt das Land zahlen oder die EU. Im Gegenzug kann man es engagierten Bürger nicht übel nehmen, dass sie wenig Lust verspüren, neben den ehrenamtlichen Investitionen an Zeit und Energie für ein Projekt nun auch noch im Brüsseler Subventionssumpf nach Zuschüssen suchen zu gehen. Es gibt fraglos vergnüglichere Formen des Zeitvertreibs als die Organisation völkerverständigender Diskussionsrunden. So geht dann Stück für Stück bürgerschaftliches Engagement dahin, weil die finanziellen Mittel zur Unterstützung sinnvoller Projekte nicht da zur Verfügung stehen, wo man sie zweckmäßig einsetzen könnte. Und genau da ist das Verbindungsglied zwischen des OBs Demonstration und dem drohenden Aus für den Schüleraustausch mit Herzogenbusch. d.lintz@volksfreund.de

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