Nightfever - Raum für leise Töne

Vom Hauptmarkt aus weisen Dutzende kleiner Lichter den Weg nach St. Gangolf hinein. Und die Menschen kommen, ob am Abend oder vor Mitternacht, ob jung oder alt. Die Resonanz auf die erste Trierer Gebetsnacht "Nightfever" ist überwältigend.

Trier. (QO). "Wie schön!" sagt eine junge Frau zu ihrer Begleiterin, als beide durchs Tor treten und dem gewundenen Lichterpfad nach St. Gangolf folgen. Ein leichter Wind trägt Weihrauchduft vorbei, sanfte Klänge sind zu vernehmen: Im Inneren der Kirche werden die Besucher von stimmungsvoller Atmosphäre und meditativer Live-Musik empfangen. Vor dem Altar brennen Hunderte kleiner Kerzen. Eine Frau tritt heran mit Tränen im Gesicht, dann eine ganze Schulklasse.Vor zwei Jahren anlässlich des Weltjugendtags fand in Köln erstmalig eine "Nacht der offenen Kirche" statt, seitdem gibt es "Nightfever" in mehreren deutschen Städten monatlich - mit großem Erfolg. "Ich glaube, dass die Menschen das Bedürfnis haben, in ruhiger Atmosphäre Zeit zu Kontemplation und Gebet zu haben - für sich", sagt Priesteramtskandidat Hans Günther Ullrich, der in Liebfrauen ein Pastoralpraktikum absolviert und die Idee zu "Nightfever" hatte. "Die leisen Töne, die jeder im Inneren hat, sollen eine Chance bekommen!" Den auf Zetteln hinterlassenen Gebetsanliegen werden sich die Clarissen-Schwestern annehmen, verspricht er. Gegen 22 Uhr waren bereits über tausend Besucher da, darunter auch Bischof Reinhard Marx."Sehr schön! Ich habe so etwas schon in Paris mitgemacht", sagt Martin, Tourist aus Holland. Und Renate Becker meint: "Ich mag die Gangolfkirche gern. Es ist eine schöne Atmosphäre hier, besinnlich und freundlich." Das nächste "Nightfever" ist für den 15. September geplant. Infos unter: www.nightfever-trier.de

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