Noch Luft nach oben

Heute vor einem Jahr wurde die Trier-Galerie eröffnet. Vielleicht nicht für alle der 70 Mieter ein Grund zum Feiern, für die Center-Verantwortlichen aber ein Anlass, sich etwas zum Geburtstag zu wünschen. Einer der Wünsche: die Umbenennung des City-Parkhauses in Parkhaus Trier-Galerie.

 Vor einem Jahr eröffnet: Das 15 000-Quadratmeter-Einkaufszentrum Trier-Galerie an der Fleischstraße. TV-Foto: Roland Morgen

Vor einem Jahr eröffnet: Das 15 000-Quadratmeter-Einkaufszentrum Trier-Galerie an der Fleischstraße. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Mit einer 100-Prozent-Belegungsquote ging die Trier-Galerie am 4. September 2008 an den Start. Ein Jahr später sind weiterhin alle 70 Mieter an Bord. Für Center-Manager Christoph Höptner (45) ist das "ein sehr gutes Ergebnis. Dementsprechend zufrieden sind wir auch zum Jubiläum."

Unkenrufe, wonach es schon bald erste Pleiten im neuen Einkaufszentrum geben oder die übrige Handelslandschaft verwüstet werde, haben sich nicht bewahrheitet.

Geburtstags-Wunsch: Parkhaus-Umbenennung

Noch Luft nach oben
Foto: Roland Morgen



"Es gibt keine neuen Leerstände, auch sind die Ladenmieten nicht gesunken. Das zeigt, dass der City-Einzelhandel bestens bestehen kann trotz und mit Trier-Galerie", bilanziert Einzelhandelsverbands-Chef Alfred Thielen (47). Karin Kaltenkirchen (39), Vorsitzende der City-Initiative, sieht ihre Einschätzung von 2008 bestätigt: "Grundsätzlich macht die Galerie die Einkaufsstadt Trier attraktiver. Auch für Trierer, die es sonst nach Koblenz oder Luxemburg ziehen würde."

Die Bewertung durch OB Klaus Jensen (57) fällt ebenfalls positiv aus: "Die Befürchtung, dass es zu Umsatzeinbrüchen an anderer Stelle in der Stadt kommen würde, ist nicht eingetroffen. Wir haben einen zusätzlichen Anziehungspunkt. Ich kann feststellen: Es läuft gut!" Für Center-Manager Höptner gibt es aber "noch viel Luft nach oben. Ohne Wirtschaftskrise stünden wir besser da." Aktuelle Konsequenz: Den "langen" ersten Freitag im Monat (geöffnet bis 22 Uhr) gibt es seit August nicht mehr.

Nach Ansicht von Peter Brommenschenkel (54), Vorsitzender der Werbegemeinschaft der 70 Trier-Galeristen, muss das kein Dauerzustand sein: "Ich bin überzeugt, dass wir mit deutlichen Hinweisen darauf, wie wir zu erreichen sind, noch mehr Kunden anziehen würden." Sein "Geburtstags-Wunsch": eine Umbenennung des direkt angeschlossenen City-Parkhauses (950 Stellplätze) in "Parkhaus Trier-Galerie", was mit der Aufnahme des Center-Namens ins örtliche Park-Leit-System verbunden wäre. Tatsächlich findet mangels Beschilderung bisher kein Ortsunkundiger die Trier-Galerie auf Anhieb. Gespräche mit der Stadtwerke-Tochter Parken in Trier GmbH (PIT) sollen Ende des Monats stattfinden. Vorher wird Geburtstag gefeiert. Zehn Prozent ihres Werbe-Etats von 500 000 Euro gibt die Trier-Galerie für die heute startenden und bis 19. September dauernden Aktionen aus. Nicht alle 70 Mieter würden im "Einjährigen" einen Grund zum Feiern sehen, räumt Brommenschenkel "etwas Unzufriedenheit bei einzelnen" ein. Um die Trier-Galerie ernsthaft beurteilen zu können, sei es jedoch zu früh: "So etwas muss sich einspielen und braucht zwei, drei Jahre." Die Frage, wie viele Mieter der ersten Stunde dann noch dabei sein werden, beantwortet Brommenschenkel so: "Nach meinen Informationen steht akut kein Wechsel an."

Meinung

Lieber mit als ohne

Zu groß, zu modelastig, zu gefährlich für alteingesessene Läden - Negativ-Prognosen gab es reichlich. Bewahrheitet davon hat sich nichts. Abgesehen davon, dass der bauliche Feinschliff erst Monate nach der Eröffnung begann und noch nicht ganz abgeschlossen ist, kann Trier gut und gerne mit der Trier-Galerie leben. Das könnte Trier auch ohne. Aber zwei Dinge sollte man nicht außer Acht lassen: Auf zwei Ruinen-Grundstücken (Paulinus, altes City-Parkhaus) ist ein Center entstanden, in dem 450 Menschen arbeiten. 300 Arbeitsplätze wurden geschaffen. r.morgen@volksfreund.de

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