Nochmal neues Heim für Trimmelter Kinder

Die zurzeit in der Montessori-Kindertagesstätte im Wissenschaftspark untergebrachten Gruppen der wegen Schimmels geschlossenen Kita Trimmelter Hof ziehen nicht wie geplant in die französische Schule auf dem Petrisberg um. Grund: Die Absprachen mit den französischen Behörden ziehen sich in die Länge.

Trier. Offenbar dauert nicht nur bei den deutschen Behörden manches länger als erhofft: Nicht vor Ende Februar ist mit allen Entscheidungen der französischen Ämter über den Einzug zweier Gruppen der Kita Trimmelter Hof in die "école maternelle" zu rechnen. Zwar hätten die Franzosen generell zugestimmt, den Trimmelter Kindern, deren eigene Kita vor drei Wochen wegen Schimmelbefalls geschlossen wurde (der TV berichtete), Unterschlupf zu gewähren. "Viele Modalitäten müssen allerdings noch geklärt werden", sagt Sozialdezernent Georg Bernarding. So will die Stadt etwa einen Raum streichen und eine Spülmaschine installieren - beides muss offenbar gleich mit mehreren Stellen im Nachbarland abgesprochen werden.So lange können zwei der insgesamt vier Trimmelter Kindergarten-Gruppen allerdings nicht in ihrer Not-Unterkunft, der Montessori-Kita im Wissenschaftspark, bleiben, die Raumverhältnisse sind zu beengt. "Wir haben daher eine Alternative gefunden", erklärt Bernarding. Hergerichtete, aber leer stehende Räume im Dachgeschoss des roten Telekom-Gebäudes auf dem Petrisberg, das im Besitz der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) ist, sollen Abhilfe schaffen. "Wir mieten dort rund 300 Quadratmeter an, eine Küche und kindgerechte Sanitäranlagen werden eingerichtet", erklärt Bernarding. Am 25. Februar sollen die beiden Gruppen von der Montessori-Kita in das Gebäude gegenüber umziehen können. Die Kooperation mit der französischen Schule bleibt: "Ist dort alles geklärt, ziehen die zwei weiteren Trimmelter Gruppen ein", erklärt Bernarding. Zurzeit ist eine dieser Gruppen im Kindergarten St. Augustinus in Neu-Kürenz, die andere in der Herz-Jesu-Kita in Trier-Süd untergebracht. Nach deren nochmaligem Umzug wären alle vier Trimmelter Kindergarten-Gruppen auf dem Petrisberg untergebracht. Gruppenübergreifende Pädagogik- und Lernprogramme könnten fortgeführt werden. Auch würden sich die Busfahrzeiten verkürzen. "Man könnte dann über einen zusätzlichen Bus um 12.30 Uhr nachdenken", sagt Bernarding. Zurzeit fährt der erste Bus erst um 13.30 Uhr zurück und kommt um 14 Uhr auf dem Trimmelter Hof an. Neue Erkenntnisse darüber, wie groß das Ausmaß des Schimmel-Schadens an der vor zehn Jahren gebauten Trimmelter Kita ist, gibt es noch nicht. Die Pläne zum vermeintlichen Öko-Bau stammen von einem Frankfurter Architekturbüro, das mit seinem futuristischen Entwurf den von der Stadt ausgeschriebenen bundesweiten Architekturwettbewerb gewonnen hatte. Die Ausführung oblag Trierer Architekten. "Wir setzen alles daran, mögliche Haftungsansprüche geltend zu machen", betont Bernarding. Auf die Stadt kommen nicht nur mögliche Sanierungskosten zu: Mit einem "beinahe sechsstelligen Betrag" rechnet Bernarding für die notwendigen Herrichtungen aller Ausweichquartiere, die Miete für das EGP-Gebäude und den Bus-Shuttle.

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