Norbert Friedrich ist neuer Vorstand der Volksbank Trier

Trier · Vom Finanzplatz Luxemburg in den Vorstand der Volksbank Trier: Warum der gebürtige Eifeler Norbert Friedrich diesen Schritt wagte und warum er ein Verfechter von Genossenschaften ist, erklärte „der Neue“ dem TV.

Morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren - diesen Wunsch hat sich Norbert Friedrich seit dem 1. Juni erfüllt. Nach insgesamt 24 Jahren am Bankenplatz Luxemburg sowie einer zweijährigen Funktion als Generalbevollmächtigter der Genossenschaftlichen Zentralbank in Stuttgart wird der 51-Jährige nun erstmals an seinem Wohnort Trier arbeiten, als neuer Vorstand der Volksbank Trier. "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Bankvorstand in meiner Heimat zu sein ist ein besonderer Anreiz", nennt der gebürtige Mettendorfer seine Beweggründe für den Wechsel als Nachfolger von Wolfgang Junkes, der in den Ruhestand ging (der TV berichtete).

"Und zudem sind wir im Vorstand nun alles Eifeler Jungs." Wie Friedrich stammen seine Vorstandskollegen Horst Schreiber und Karl A. Heinz aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm.

VWL-Studium in Trier

Friedrich, Vater von zwei erwachsenen Kindern, hatte nach seinem Abitur Volkswirtschaftslehre an der Uni Trier studiert, war danach als Wertpapierhändler zu einer Luxemburger Bank gewechselt, arbeitete als Fondsmanager - und kam in dieser Funktion mit den Genossenschaftsbanken in Kontakt, denen er bis heute die Treue hält. Zuletzt war der Tennisspieler (Verbandsliga beim TC Trier) und Jogger zehn Jahre lang bei der genossenschaftlichen DZ Privatbank in Luxemburg tätig, koordinierte von dort das Kreditgeschäft mit über 700 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. "Ich hatte immer den Kontakt zur Basis, das zahlt sich jetzt aus. Und nach einer ersten Kontaktaufnahme war ich schnell überzeugt, dass ich der Volksbank Trier auf diesem Posten von Nutzen sein könnte."

Vor allem die regionale Anbindung ist ihm wichtig: "Wir lassen uns nicht auf Kredite ein, die nicht aus der Region sind. Der Mittelstand und die Häuslebauer in unserem Geschäftsgebiet sind unsere Kunden in diesem Bereich. Wir tragen die Verantwortung für das Geld unserer Mitglieder. Deren Interessen und eine Risikominimierung sind uns wichtiger als eine Gewinnmaximierung."

Deswegen plädiert der Volkswirtschaftler auch für ein "qualifiziertes, konstant wachsendes Kreditgeschäft" der Volksbank Trier, die bei 25.000 Mitgliedern ihre Bilanzsumme in 2011 auf rund 745 Millionen Euro gesteigert hat. Für Friedrich zählt die genossenschaftliche Idee, die für ihn gerade in Zeiten von Bankenkrisen "aktueller und sicherer denn je" ist: "Genossenschaften sind die stabilste Bankensäule - und wir haben nie Staatshilfen benötigt."

Insgesamt 260 Mitarbeiter

Gerade ist er dabei, seine 260 Mitarbeiter in der Hauptstelle und den Filialen kennenzulernen. Sein bisheriger Eindruck von den Kollegen: "Wir haben ein sehr professionelles Team."

Und das Verhältnis zu den "Eifeler Jungs" im Vorstand? "Perfekt! Wir haben klar geregelte Kompetenzen und ein entspanntes Verhältnis. Und beide haben gemeinsam mit Wolfang Junkes das Geschäftsmodell der Volksbank Trier stark geprägt: bodenständig, solide und kompetent."

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