Nostalgisch und modern

TRIER. (red) "No Stalgie und weitere Überraschungen" lautet der Titel einer Ausstellung von Rike Oetzel. Die Ausstellung in der Deutschen Richter-Akademie ist noch bis zum 14. Juli zu sehen.

Spannungsvoll stehen sich "nostalgische" Bilder und "moderne" Porträts gegenüber: Während die einen eine malerische Umsetzung alter Fotografien von Familienmitgliedern darstellen, handelt es sich bei den übrigen Bildern um zeitgemäße Interpretationen von Menschen und Begegnungen aus der realen Welt wie auch Figuren, die eher dem Visionären zuzuordnen sind. Entsprechend den Bildinhalten wird auch in der formalen Behandlung der Bogen vom Realistisch-Figürlichen über expressive Verfremdungen bis hin zur Abstraktion gespannt. Ihre Arbeiten spiegeln einen Umgang mit kräftigen, kontrastreichen Farben wider. Die Künstlerin arbeitet auch Fremdmaterialien wie Stofffetzen in ihre Bilder mit ein. Die Experimentierfreude und eine unkonventionelle Herangehensweise an ein Bildthema sind charakteristisch für Rike Oetzel, die sich auch im Leben kaum von Konventionen einschränken lässt und mutig ihren Weg geht. So erklärte sich denn auch die Wahl des bewusst verfremdeten Titels "No Stalgie": Die halbjährig auf Ibiza arbeitende Künstlerin assoziierte mit dem Wortteil "No" das spanische "No". Und so wird einer "nostalgischen" Gemütsverfassung eine "no-stalgische" Einstellung entgegengesetzt. "No Stalgie", das klingt wie "stalgiere, stagniere nicht!", es wirkt wie ein Aufruf gegen Stillstand.

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