Nur der Standort Moselstadion bleibt

TRIER. Aus zwei mach’ eins: Von den beiden Standorten zum Bau eines neuen Fußballstadions bleibt nur der Alemanniaplatz am Moselstadion übrig. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hält die Moselauen nicht für genehmigungsfähig. Unabhängig davon sind viele Kommunalpolitiker skeptisch, ob ein Neubau finanziell verkraftbar ist.

In der Sitzung des Ältestenrates des Stadtrates gab es nach TV-Informationen am Montag eine Überraschung. Hatte die Verwaltungsspitze zuvor noch beide Standorte als genehmigungsfähig deklariert, legte die SGD Nord ihr Veto ein. Da die Moselauen teilweise ein Naturschutzgebiet sind, darf dort nach Ansicht der Behörde nur dann ein Stadion gebaut werden, wenn das an anderer Stelle nicht möglich ist. Obwohl die Standortfrage damit geklärt sein dürfte, ist noch nichts darüber ausgesagt, ob tatsächlich ein neues Stadion gebaut wird. Selbst in der SPD, die sich als erste und bislang einzige Partei in Trier für einen Neubau ausgesprochen hat, wird auf Bedingungen verwiesen. So sagt der stellvertretende Fraktionschef Peter Spang: "Es war für uns von Anfang an klar, dass die Stadion-Investitionen nicht zu Lasten anderer Maßnahmen gehen dürfen. Deshalb fordern wir, dass das von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigte städtische Kreditlimit erhöht wird." Fraktionschef Friedel Jaeger ergänzt, die Eintracht müsse "einen erheblichen Finanzbeitrag leisten und als Bauherr auftreten". Ähnlich wie Peter Spang argumentiert CDU-Fraktionschef Berti Adams: "Die Schulen dürfen nicht darunter leiden, wenn ein neues Stadion gebaut wird." Der städtische Finanzierungsanteil müsse so gering wie möglich ausfallen. Grundsätzlich glaubt Adams, "eine Stimmung in Trier zu spüren, die für ein neues Stadion ist". Die CDU-Fraktion werde auf jeden Fall ein klares Votum abgeben. "Sollte finanziell alles passen, werden wir vermutlich dafür stimmen." Als Gegner eines neuen Stadions schälen sich derweil die Fraktionen der Grünen, der UBM und der FDP heraus. "Die Stadt hat kein Geld. Daher wären die Sanierung und der Ausbau des Moselstadions sinnvoller", argumentiert UBM-Fraktionschef Manfred Maximini. Grüne und FDP fordern in den Ausschüssen oder öffentlich unverdrossen von der Verwaltung, die Kosten für einen Ausbau exakt zu kalkulieren. Gerd Dahm (Grüne) stellt ferner heraus, die vorgelegten Kostenkalkulationen seien "sehr optimistisch. Das Gesamtpaket wird erheblich teurer werden, wenn man die nötigen Infrastrukturmaßnahmen einrechnet".

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