Nur fliegen ist schöner

Knapp 50 Skater aus der ganzen Region haben sich bei einem Wettbewerb in der Skate-Bahn auf dem Landesgartenschau-Gelände gemessen. Mangels überdachter Trainingsmöglichkeit müssen sich die Jugendlichen in der kalten Jahreszeit in ihrem Sport stark einschränken.

 Dutzende Zuschauer bestaunten beim Trierer Skate-Contest Toure Radji beim „Sliden“ über das Geländer der Skate-Anlage auf dem Petrisberg. Foto: Benjamin Simon

Dutzende Zuschauer bestaunten beim Trierer Skate-Contest Toure Radji beim „Sliden“ über das Geländer der Skate-Anlage auf dem Petrisberg. Foto: Benjamin Simon

Trier. (woc) Nicht zu warm, nicht zu kalt und trocken: Beste Bedingungen herrschten am Sonntag für den jährlichen "GKN-Skate-Contest" auf dem Trierer Petrisberg. Rund 50 Skater zwischen zehn und 30 Jahren trafen sich an der Beton-Bahn auf dem Gelände der Landesgartenschau, um sich gegenseitig ihr Können zu zeigen. Etliche Spaziergänger blieben stehen, um die Tricks und Kunststücke zu beobachten. Und auch wenn es manchmal so scheint: Nein, die Boards - in technisch einfacheren Versionen früher noch "Rollbretter" genannt - waren nicht an den Füßen der Sportler festgeklebt!

"Einen richtigen Wettbewerb-Gedanken gibt es in unserer Szene eigentlich nicht", erklärt Axel Reichertz, mit 39 Jahren einer der älteren, aber auch bekanntesten Skater der Region und engagierter Fürsprecher der Szene. "Wir schauen einfach, was an dem Tag geht, und haben Spaß", erklärt der Inhaber des Szene-Ladens "Zupport", Veranstalter des Wettbewerbs.

160 000 Euro hat die Skate-Anlage bei der Herrichtung des Geländes für die Landesgartenschau 2004 gekostet. Eine sehr lohnende Investition: Bei trockenem Wetter wird die Bahn täglich von etlichen Jugendlichen genutzt - und ergänzt so das meist von Vereinen organisierte übrige Freizeitangebot für Jugendliche in Trier. Die nahende kalte Jahreszeit reißt allerdings eine Lücke: "Deshalb ist unser Traum eine überdachte Anlage, möglichst in einer Halle", erklärt Reichertz, der lange Zeit im Vorstand der Jugendeinrichtung Exhaus tätig war. Würde in einer solchen Halle etwa noch eine Kletterwand installiert, wäre eine große Kluft im Freizeitangebot für die "unorganisierte Jugendszene" geschlossen. "Träume haben wir allerdings noch mehr", sagt Reichertz.

Skate-Anlage als Vorbild für andere Kommunen



So wäre die Erweiterung der Petrisberg-Anlage samt Flutlicht mit einem vertretbaren Betrag finanzierbar. "Schließlich ist der benachbarte Fußballplatz auch beleuchtet und so bespielbar bis in den späteren Abend", argumentiert Reichertz.

Die Trierer Skate-Anlage ist Vorbild für andere Kommunen: Aus rund zehn deutschen Städten - darunter Bingen, Weimar, Heidenheim und Flensburg - seien bislang Vertreter angereist, um sich die Bahn anzuschauen, erzählt Reichertz. Besonders, dass die Anlage nicht in einer Hinterhof-Lage, sondern an einer der schönsten Plätze Triers installiert wurde, sei außergewöhnlich. Dazu kommt die besondere Entstehungsgeschichte: Die Jugendlichen selbst waren entscheidend in die Planungen mit eingebunden. "Und bisher hatten wir auch keinen Vandalismus oder Beschädigungen an der Anlage", sagt Reichertz. Nachteil der exponierten Lage: Die Anlage ist nicht für alle Jugendlichen gut zu erreichen. "Eine zweite, größere Anlage in der Talstadt wäre daher super!", wünscht sich Reichertz. Für rund 300 000 Euro wäre eine solche Anlage, die im Übrigen kaum Unterhaltungskosten verursacht, machbar. Extra Die Gewinner des Skate-Wettbewerbs: C-Gruppe (Anfänger unter 16 Jahre): 1. Milan Ademes (13 Jahre), 2. Christopher Reis (15); 3. Jonas Zimmer (12). B-Gruppe (Anfänger älter als 16 Jahre): 1. Mike Hemmer (20 Jahre), 2. Christian Wachsmann (17), 3. Tobias Kleinschmidt (19) A-Gruppe (Fortgeschrittene älter als 16 Jahre): 1. Michi Dufner (26 Jahre), 2. Johannes Schön (17), 3. Andreas Zimmer (25). Ü30-Gruppe: 1. Axel Reichertz (39 Jahre), 2. Bernd Schädler (31) Bester Trick: 1. Christophe Munier, 2. Sascha Brinsa, 3. Toure Radji

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