Nur wenige Paare streiten heftig

Jede dritte Ehe wird geschieden. Die Zahl ist steigend. Um Eltern in ihrer Verantwortung zu stärken, Krisen abzuwenden und friedliche Lösungen zu finden, tagten die Arbeitkreise "Trennung und Scheidung im Land Rheinland-Pfalz" an der Uni.

Trier. "Scheidung darf nicht zur Auflösung elterlicher Sorge führen." Dies betonten Familienministerin Malu Dreyer und Justizminister Heinz Georg Bamberger im Rahmen der siebten Landeskonferenz der Arbeitskreise "Trennung und Scheidung im Land Rheinland-Pfalz". Mehr als 100 Fachkräfte aus Rheinland-Pfalz fanden sich auf Einladung der Arbeitskreise der Stadt Trier und des Kreises Trier-Saarburg am Campus II der Universität Trier ein. Schwerpunkt war in diesem Jahr die Vernetzung unter dem Thema "Arbeitskreis quo vadis? Effiziente Zusammenarbeit zum Nutzen der Betroffenen". Die Tagung diente dazu, die Kooperation der einzelnen Anlaufstellen zu verbessern, mit dem Ziel, in Zukunft noch effektiver zu arbeiten. Trennungen und Scheidungen stürzen Familien meist in tiefgreifende Krisen, da Lebensperspektiven abrupt zerstört werden. Besonders Kinder bleiben hierbei oftmals seelisch auf der Strecke. Probleme im Vorfeld lösen

An diesen Punkten bieten die 26 Arbeitskreise in Rheinland-Pfalz Hilfe an. Die aus Familienrichtern, Rechtsanwälten, Vertretern des Jugendamtes, Beratungsstellen freier Träger und Mediatoren zusammengesetzten Gruppen haben weiterhin zum Ziel, die gemeinsame Verantwortung der Elternteile zu stärken. Durch Mediationen werde versucht, die einzelnen Ehepaare auf dem Weg zur Scheidung zu begleiten und persönliche Probleme schon im Vorfeld zu lösen. Immer mehr Paare nähmen diese Angebote in Anspruch. "Die Menschen kommen freiwillig zu uns", sagte Marita Krist von der Lebensberatung in Hermeskeil. Rund 90 Prozent streben laut Krist eine gute Lösung an. Nur zehn Prozent seien "hochstrittige Eltern". Diese bräuchten umso mehr das vernetzte Arbeiten und die Hilfe der einzelnen Stellen. Die am Vormittag referierten Themen wurden am Nachmittag in verschiedenen Arbeitsgruppen mit Blick auf die praktischen Konsequenzen für die Arbeitskreise erörtert. Die jährlichen Tagungen finden mit der Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen statt, um die Weiterentwicklung der Gruppen zu fördern.

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