OB Leibe gibt Bestandsgarantie für DeLux-Express und sieht gute Chancen für Nachtlinie nach Berlin

Trier · Das trierisch-luxemburgische Fernbusprojekt DeLux-Express wird es bis mindestens Ende 2017 geben. Das kündigt OB und Stadtwerke-Aufsichtsratschef Wolfram Leibe an. Auch die Chancen für Nachtbusse von Trier nach Berlin und umgekehrt stehen offenbar nicht schlecht. Der Aufsichtsrat entscheidet am 11. September.

Gute Nachricht für Kunden des DeLux-Express: Eine Einstellung des von den Stadtwerken Trier (SWT) und dem Luxemburger Familienunternehmen Voyages Emile Weber getragen Fernbusangebots steht nicht zur Debatte. Im Gegenteil. OB Wolfram Leibe, zugleich Vorsitzender des SWT-Aufsichtsrates, geht davon aus, dass die seit 2013 im Liniennetz des deutschen Marktführers MeinFernbus fahrenden DeLux-Busse zumindest bis Ende 2017 unterwegs sein werden.

Eine Quasi-Bestandsgarantie als Reaktion auf den TV-Artikel "Stadtwerke-Partner will Nachtbus nach Berlin" (10. August). Darin hatte sich der SWT-Verkehrschef und DeLux-Geschäftsführer Frank Birkhäuer nicht konkret zur Zukunft des trierisch-luxemburgischen Gemeinschaftsprojekts geäußert, weil die entscheidende Sitzung des Aufsichtsrats noch aussteht. Die 21 Mitglieder (14 aus den Stadtrat, sieben von SWT) tagen am 11. September. Aber es hat, so Leibe, "bereits Vorbesprechungen gegeben, und deshalb gehe ich - auch wenn der formale Beschluss noch aussteht - von einer positiven Entscheidung in Sinne der Weiterführung um zwei Jahre aus."

Dass die SWT seit März 2012 (gemeinsam mit Kooperationspartner Emile Weber) auch im Fernverkehr unterwegs sind, bezeichnet Leibe, seit viereinhalb Monaten Triers Stadtoberhaupt, als "goldrichtig: Es zeichnet die Stadtwerke aus, dass sie einen Riecher für neue Märkte und Zielgruppen haben."

Fast 250 000 Fahrgäste

Vom Fernbusangebot - von Beginn an mehrmals pro Tag nach Frankfurt, seit 16. Oktober 2013 täglich auch nach Berlin - haben bislang nahezu 250 000 Kunden Gebrauch gemacht. Inzwischen fahren die DeLux-Busse in der Gewinnzone. Leibe ist optimistisch, dass die 57-Sitzer das auch weiterhin tun werden, zumal seit 2012 mehrere Mitbewerber gekommen und gegangen sind und Ende August die FlixBus-Verbindung mit aktuell je vier Fahrten pro Woche von Trier nach Berlin und zurück eingestellt wird.

Die DeLux-Macher in der Trierer Gottbillstraße (Sitz des SWT-Verkehrsbetriebs) und in Canach/Luxemburg hingegen streben an, ihr Berlin-Angebot zu verdoppeln. Ihr Vorschlag: Außer den beiden vormittags startenden Touren von Trier nach Berlin und von der Hauptstadt nach Trier soll es künftig auch je eine Nachtfahrt in beide Richtungen geben. Dazu ist allerdings der Segen des SWT-Aufsichtsrats nötig.

OB Leibe will diesen Vorschlag "ebenso befürworten und wie eine finanzielle Unterstützung in der Anfangsphase." Begründung: "Solche Angebote gehören für eine Universitätstadt wie Trier zur Daseinsvorsorge. Es würde mich freuen, wenn auch die Deutsche Bahn erkennen würde, was für ein großes Kundenpotenzial in und um Trier für den Fernverkehr vorhanden ist."

Laut Birkhäuers Planungen würde der Nachtbus am Trierer Hauptbahnhof um 18 Uhr abfahren und via Frankfurt und Kassel um 5.30 Uhr die Endstation, den Zentralen Busbahnhof (ZOB) am Berliner Messegelände, erreichen. Der Bus von der Hauptstadt nach Trier würde um 1 Uhr starten und um 12 Uhr in Trier ankommen.

Weil nachts immmer zwei Fahrer an Bord sein müssen, wäre der Fahrpreis dann höher als tagsüber. Im Tagverkehr gibt es bei früher Buchung Tickets ab 28 Euro. Im Nachtverkehr dürften sie ab 35 Euro kosten. Grünes Licht durch den SWT-Aufsichtsrat vorausgesetzt, könnten die DeLux-Nachtbusse im Dezember ihren Betrieb aufnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort